Ich habe diesjahr den Adventskalender für kreatives Schreiben
von Gabi Kremeskötter abonniert.
Jeden Tag gibt es einen Impuls, aus dem man etwas machen kann.
Ich werde nicht alles im Blog bringen, aber die Geschichte
von gestern hier doch einmal. Weil sie auch ein ganz klein wenig
zu Christianes Maunztag paszt. Auch wenn die Katze nur Statistin ist diesmal.
Es ging um das Thema Wünschen. Ich bin so gar keine Backfee und wünsche
mir oft, jemand würde mal für mich Plätzchen backen. Egal, wer...
*
Ich hörte es kraspeln. Irgendwo hinterm Küchenschrank.
Vertrautes Geräusch.
Oh nein, nicht schon wieder eine!, dachte ich.
Da kam sie auch schon hinter der Scheuerleiste hervor.
Setzte sich mitten in der Küche auf die Hinterbeine,
stemmte die Vorderpfötchen in die Seite und wuchs...
Als sie mir fast bis zum Knie reichte, fing sie an zu motzen:
- Du hast ja nicht einmal Weihnachtsplätzchen! -
- Nein, warum sollte ich auch? Damit ihr mir wieder alle wegfuttert?
Auszerdem gelingt mir Plätzchenbacken sowieso nicht - meinte ich.
- Ich hasse Küchenkram und tue mir diese Schmiererei nicht noch einmal an.
Wenn ich am Ende nicht einmal etwas davon habe. -
- Tschuldigung! - meinte sie - meine Vettern waren da etwas unbescheiden
letztes Jahr. Aber ich werde es wieder gut machen.
Dazu brauche ich jetzt nur eine Schüssel, einen Löffel, Schneebesen,
Backbleche, Förmchen, Nudelholz und dann natürlich auch
Mehl, Zucker, Butter, Eier, Sahne, Backpulver, Nüsse, Mandeln, Oblaten, Kakao
und leckere Gewürze. Erzähl mir nicht, dasz du die nicht hast!
Ich hab sie längst gerochen, nur bekomme ich die Dosen nicht auf. -
Ich schaute etwas bedeppert.
- Na los, nun mach schon! - meinte die Maus.
Uff, liesz ich mich jetzt nicht mehr nur von einer Katze,
sondern auch noch von einer Maus herumkommandieren?
Mit flauen Gefühl stellte ich alles Gewünschte bereit.
Ganz sicher, dasz sich alsbald Scharen von Mäuseverwandten in meiner
Küche tummeln würden und von den guten Dingen nichts übrig blieb.
- So, du kannst jetzt rausgehn - sagte sie.
- Ich pfeife dreimal, wenn du den Backofen einschalten kannst.
Und: lasz bitte die Katze drauszen, ich mag das Vieh nämlich nicht! -
Beklommen verliesz ich die Küche und setzte mich nebenan vor den PC.
Was das wohl werden sollte?
Vielleicht doch lieber gleich die Katze holen?
Nur: wo steckte die denn eigentlich?
Eine Weile geschah nichts. Dann hörte ich drei Pfiffe.
Die Sauerei in der Küche war gerade noch vertretbar... aber was war das?
Drei Bleche voller Weihnachtsplätzchen! Fünf verschiedene Sorten.
Ich traute meinen Augen nicht!
- So, die können jetzt in den Ofen.
Und dann: guten Appetit! Die sind alle für dich.
Wir gehen diesjahr beim Nachbarn futtern. Versprochen.
Ich wollte es nur wieder gut machen. Tschüssi! -
Sie schrumpfte auf Mausgrösze und verschwand irgendwo unter der Spüle.
Ich sah und hörte sie nie wieder.
Die Plätzchen waren megalecker.

Hihi - Maus-Heinzelmännchen - nett, dass sie das gemacht hat. Ist das mindeste
AntwortenLöschenIch würde dir gerne von meinen Plätzchen schicken, aber ich weiss nicht, ob sie heil bei dir ankommen würden.
AntwortenLöschenMelde dich.
Lieben Gruß eva
Ach, das ist lieb von dir. Danke. Allerdings bin ich immer noch auf Diät. Und da sind Plätzchen leider nicht drin. Erst wenn ich noch 10-15 Kg abgenommen habe. Und die Gefahr ist einfach - wenn da, dann weg....Aber es tut gut, dieses Angebot. Sehr, sehr lieb. ❤
LöschenIch meinte mit den Plätzcen Mascha.
LöschenLG Eva
eine ganz entzückende Mausgeschichte...dass sie sowohl schrumpfen als auch - sich erheben können bis auf YXL-Größe ist weitaus bekannt...aber die Geschichte selbst dazu schreiben haben sie der einfühlsamen phantasievollen Autorin überlassen ehe sie wieder auf Nimmerwiedersehen verschwand...
AntwortenLöschenganz wunderbar schmunzelnd gelesen...:-) herzlich Angel
Wenn Wünsche sich selbstständig machen, kann es schon mal vorkommen, dass Mäuse Plätzchen backen. Ganz reizend erzählt, ich habe das sehr genossen.
AntwortenLöschenLG Christiane