Heut ist der Fünfte - also Tagebuchbloggen mit Frau Brüllen.
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Nach einem schrecklichen April voller Unwägbarkeit und Dingen,
die kaputt gingen, versuche ich einen neuen Blog-Anfang.
Wenn zu vieles auf einmal im Auszen kaputt geht, geht man ein Stückchen
auch innen kaputt, habe ich das Gefühl. Zumindest ist es sehr erschöpfend.
Von Wintereinbruch ist häufig die Rede - warum spricht eigentlich
niemand von Sommereinbruch? In Zeiten von Klimawandel - - -
Den kurzen heftigen Sommereinbruch letzte Woche habe ich sehr genossen
(endlich auch im Haus nicht frieren müssen).... aber es konnte ja nicht so bleiben.
Nun sind sie da: die Eisheiligen. Gleich nach den Heisz-Eiligen.
Und die Katze ist grad auch schon wieder da, nach knapp fünf Minuten,
und stört mich beim Schreiben.
Mieze Mieze mau,
ja, ich hab dich lieb,
doch manchmal macht es Au!
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Drauszen ein Grün, fast schon wie Juni.
Wann hat die Glyzinie bei mir schon mal seit Ende April geblüht?
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Und der Tag? Naja, irgendwie gelaufen heute.
Bin erst 6:00 aufgestanden, da in der wochenlangen Schlaflosigkeitsphase
gegen Morgen doch eine kleine Chance besteht, etwas Schlaf zu bekommen.
Den Tag begonnen mit Friedensgebet (Blog funktioniert nun wieder wie gewohnt). Ein altes serbisches Gebet, modern interpretiert... klingt kaum anders
als die Ritualgesänge heutiger Natur-Religionen.
Die Gemeinsamkeit, das Eins-Sein wird deutlich. Tröstlich!
Dann Nachrichten lesen. Und dabei das täglich notwendige Ausblenden der
Zerrissenheit einer aus den Fugen geratenen Welt immer wieder tapfer versuchen.
Ein wenig hilft Ritualgesang dabei.
Ein Heil-loses Kabinett, schreibt der Tagesspiegel. Bis Mittwoch hab ich ihn noch.
Dann ist das Abo beendet. Werd ihn vermissen, auch wenn ich kaum noch
etwas lesen mag von alledem.
Aber dafür kann der Tagesspiegel ja nichts.
Endlich Frühstück machen. Von zwei Katzen dabei gestört und die eine - meine -
zum fünften mal in den Schlaf gestreichelt. Kann nie genug bekommen.
Erst danach bin ich an der Reihe.
Es wird oft das Schreiben von Morgenseiten propagiert - mal ehrlich,
ich wüszte gar nicht, wann ich das ungestört tun könnte!
Zum Frühstück Grüntee mit Honig und ein aufgebackenes Croissant. Die letzten Tage
Gluten genieszen, bevor ich wieder zu "glutenfrei" übergehen musz (hat Gründe).
Lustig ist das nicht und macht den Alltag kompliziert. Wenn man
immer erst Buchweizen oder Maisgriesz kochen, Kartoffeln braten musz,
statt einfach Stulle zu schmieren. Die Alternativen sind aber nicht erschwinglich.
Ergo wird es zur Weglasz-Diät und sowas macht nie Spasz.
Der Morgen ist matschig grau und kalt. Vorbei mit Sonne.
Ich lege die letzten Stückchen des Puzzles, damit ich den Arbeitstisch
wieder frei bekomme für die Nähmaschine.
Bissel Flickschusterkram sammelt sich immer schnell an.
In der Zeitung steht, dasz das Rote Kreuz die Hälfte seiner Kleindercontainer
abbaut, denn es ist immer mehr und qualitativ immer minderwertigere Kleidung
im Umlauf. Die Verwertungsfirmen für Textilien seien überlastet.
Wie geht das zusammen mit all dem Gerede über Nachhaltigkeit?
Die Realität entwickelt sich scheinbar genau in die andere Richtung.
Bei mir wird geändert und ausgebessert wie eh und je.
Was aber weniger ökologische denn wirtschaftliche Gründe hat.
Nebenbei noch einen Wasch-Auftrag erledigt.
Die Waschmaschine hier arbeitet für drei Haushalte.
Zum Mittag Nudeln mit frischem Blattspinat und Käse.
Den Nachmittag verbringe ich im Garten.
Katzengamander einpflanzen und Unmengen an Giersch ausreiszen.
Zum richtigen Jäten ist es viel zu trocken, der Regen fehlt schon wieder sehr.
Nur Giersch, Löwenzahn etc. gedeihen trotzdem.
Bald ist es 18:00 - ich schreibe meinen Post fertig,
nehme noch die Wäsche von der Leine, füttere die Katze...
esse zu Abend und gehe später beim Foodsharing vorbei.
Neuerdings gibt es montags und mittwochs auch eine Abholung.
Nun ist das Angebot so gut, dasz man zurechtkommen kann.
Und ich koste mich gerade durch diverse Sorten Aldi-Brötchen.
Die ich alle noch nie gegessen habe...wie so vieles andere auch.
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Irgendwo las ich, der WMDEDGT sollte ganz ohne Bilder auskommen.
Bei mir aber nicht! Das Visuelle gehört einfach zum Lebensgenusz.
Also dann: bis zum nächsten mal!
Danke für den Besuch :)