Samstag, 27. Juni 2020

Lieber Marc Aurel und Zebedäus





Hier sind Leokadia, Mü und Brumm.

Wir vermissen Euch ganz sehr und hätten gern
den gestrigen Tag mit Euch verbracht.
Das war mal wieder ein Abenteuer!




Bedeutende Ereignisse werfen ihre Schatten voraus...
und schon am Donnerstag Abend bekamen wir einen leckeren Erdbeersmoothie.
Da fiel es uns ein: morgen ist ja der Halbjahres-Geburtstag der Frau!
Und so haben wir schnell ein glutenfreies Kuchenherz gebacken.

Mit der Glasur hatten wir etwas Schwierigkeiten,
den glutenfreier Kuchen ist so locker und weich,
dasz er sofort am Pinsel klebt...
Aber die Frau hat sich trotzdem sehr gefreut -
sie kann das nämlich auch nicht besser
und hat immer gar keine Lust auf glutenfreies Backen.



Um den Tag gebührend zu feiern, sind wir in einen Park gegangen.



Da gab es schöne alte Eisenzäune,
wo wir herrlich herumklettern konnten.








...und man hatte schöne Aussicht.









Es war sehr warm in der Sonne und wir sind dann weiter gegangen
um lichte Schattenplätze zu finden.



Diese gab es auch und einen umgestürzten morschen Baumstamm
da konnten wir rasten und fein spielen.







Am alten Palmenhaus kamen wir auch noch vorbei,
aber es verfällt leider immer mehr.



Und später sahen wir ein Haus, wo die Pleitung wohnt.
Aber wir glauben, die Pleitung wohnt inzwischen fast überall -
es steht nur noch nicht daran geschrieben.
Und jeder hofft noch, dasz es glimpflich abgeht -



Daheim haben wir Kuchen gegessen
und die Frau bekam ein Geschenk:
das neueste Buch von Friederike Mayröcker -
da hat sie sich riesig gefreut.




Und dann waren wir erst einmal sehr müde.



Wir grüszen Euch
und Marc Aurels Menschenfrau sehr herzlich
und hoffen, Ihr könnt uns bald endlich besuchen.
Es ist ziemlich einsam gewesen die letzten Monate...

Euer Brumm, Mü und Leokadia

Sonntag, 21. Juni 2020

Lesereise - Mein Kompass ist der Eigensinn - II


- ein Buch von Maria Almana - 


Nun bin ich etwas weiter gereist,
  durchs Wörtermeer mit meinem Schiffchen
und bei einem Fragespiel angekommen.

Sind Sie eigensinnig?

Diese Fragen kann ich alle ehrlichen Herzens mit Ja beantworten.
Nur: einige davon hätte ich für mich etwas anders formuliert.
Zum Beispiel:

Ich mag nicht tun, was alle tun - wo bleibt denn da meine Individualität?

Das käme mir nie in den Sinn, musz für mich heiszen: ich kann nicht tun, was alle tun. Individualität (nicht nur die eigene!) ist für mich eine so selbstverständliche Sache, 
dasz ich nie darauf käme, sie extra zu benennen.
Wenn ich nicht tue, was alle tun, dann ausschlieszlich deshalb,
 weil es sich für mich nicht richtig anfühlt!

Unkonventionell zu denken, zu leben, zu handeln, 
sich zu kleiden... eine spannende Sache!

Das fiele mir in dem Zusammenhang auch nicht ein, das ist doch selbstverständlich
 und hat nichts Spannendes, sondern eher etwas Existenzielles.
 Aber im Ganzen nicht der Rede wert -

Ich möchte nicht so sein wie alle - das ist doch langweilig!

Würde ich nie denken, bzw. könnte ich mir als Intention nicht vorstellen.
Ich kann nicht so sein wie alle.
Und: ich mag solche Bewertungen nicht.
Ich kann mir gut vorstellen, dasz es für andere Menschen ein Stück Sicherheit ist
 und etwas Tröstliches hat, zu sein wie alle und damit "Ríchtig" zu sein
 und nichts falsch zu machen. Nicht zur Zielscheibe zu werden.
Ausgegrenzt.
Denn das kann verdammt unangenehm werden.
Würde gern drauf verzichten.
Geht nur eben nicht. Seufz!

*
Nächstes Kapitel.

Bücher als Lebewesen, ja, so hab ich das auch immer gesehn.
Und jedes Lebewesen ist einzigartig!

Eigensinnig gestaltete Bücher habe ich schon viele gemacht.
Handgeschriebene, die es nur einmal gibt auf der Welt.
Und das soll auch so bleiben (an Druck denke ich nicht).

Ob gebunden, Leporello oder lose-Blätter-Mappe 
- damit man mehere Blätter nebeneinander betrachten kann -
daran habe ich ganz viel  Spielfreude und Spasz.
Oft hab ich es bedauert, wenn Bücher keine Bilder hatten... 
und so kommt es vor, dasz ich sie mir selbst illustriere.
Oder ganz eigene Bild-Geschichten mache.
 Zum Selber-Spinnen...

*

In den folgenden Kapiteln geht es um Hermann Hesse.
Seinen positiven Eigensinn.
Ehrlich gesagt: ich konnte mit Hesse nie etwas anfangen,
weder als Jugendliche, noch jetzt.
Mochte ich einfach nie lesen.
Zu viele Wörter
und ich weisz manchmal gar nicht, worüber.
Ausnahme: Magie der Farben.
Seine Bilder aus dem Tessin.

Wenn ich an meine Zeit früher denke:
da war Eva Strittmatter vor allen.
Mensch sein, Stille erleben.
Kraft schöpfen aus kleinen Dingen.
Genau hinschauen.
Einfache präzise Sprache. Ein Wort und Punkt.
Gedichte wie Bilder für mich.
Wortmalerei.
 Bilder vom heilsamen  Eingebunden-Sein
in alles, was ist - in einem Land und einer Zeit,
wo das absolut kein Thema war (so, wie hier und heute).
Eigensinn hat sie ganz sicher viel gebraucht,
um neben Erwin selbst zu schreiben - 


Und dann Konstantin Paustowski. Erzählungen vom Leben.
Erinnerungs-Abenteuer-Reise-Bücher für mich.
Meister der Kurzgeschichte. Journalist.
Und natürlich sein Buch "Die goldene Rose".
Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers (1955).
Darin ist so ziemlich alles gesagt.

(Dasz er sehr eigensinnig war, hat mir die Website des Sohnes 
über den Vater noch einmal gründlich bestätigt.)


Etwas später entdecke ich Fiederike Mayröcker.
Ihre wahrhaft eigensinnige Wortverwendung,
ihre wundersamen Textgewebe... 
waren immer ganz nach meinem Sinn.
Sind sie bis heute.

*

Ach ja, ich komme immer weiter vom Kurs ab!
Trudele hier mir meinem Schiffchen herum.
Aber es ist ja auch keine Buchrezension,
sondern Assoziationen und Gedanken, die Marias Buch bei mir anstöszt.

Für die Weiterreise nehme ich mir viel Zeit.
Bin gespannt, was und wer mir alles noch begegnet!


Samstag, 20. Juni 2020

Lesereise - Mein Kompass ist der Eigensinn -



Neugierig war ich auf das Buch von Maria Almana
und so habe ich jetzt meine Lesereise begonnen.

Trilogie des Eigensinns, Band 1

Ich möchte keine Rezension schreiben,
sondern ganz einfach meine persönlichen Gedanken
während des Lesens hier im Blog notieren.
Offen und ehrlich. 
Anders kann ich es nicht.
Aber vielleicht macht das dann auch andere neugierig auf das Buch -
Jede Lesart, jedes Verständnis eines Textes ist anders.

Widmung:
Für alle, die anders sind. Wir sind viele.

Nun ja, anders bin ich auf jeden Fall. War ich schon immer.
Habe dies jedoch nie als Individualität gesehen und kultiviert,
sondern zeitlebens eher als Fluch empfunden.
Ein Anders-Sein mit Schwerbehindertenausweis.
Eines, das ich mir selbst nicht ausgesucht habe...
Habe so vieles versucht, um mich anzupassen.
Aber das ist nie gelungen, hat nie gereicht.
Bis ich es - aus Resignation - aufgegeben habe.
Das konnte nicht funktionieren!

Eigensinn.

Das Wort habe ich bisher auch nur als Schimpfe und Vorwurf erlebt.
Geschimpft bekommen als Kind und auch später oft der Vorwurf.
Den ich mit teilweise sogar anziehen musz.
Autisten sind eigensinnig von Natur aus.
Nur leider können sie wenig Gegengewicht in die Waagschale werfen.
Der Sinn für andere fehlt scheinbar völlig
bzw. wird einem dann nicht zuerkannt.
Wenn Mimik und nonverbale Signale nicht zu deuten sind,
ja dann fehlt einem das intuitive Verstehen der anderen.
Alles geht nur über die Ratio, braucht klare Ansagen,
musz durchdacht werden. Damit man versteht.
Aber soviel Zeit läszt einem fast niemand.
Da wird man längst stehen gelassen mit einem Vorwurf.
Oder auch ganz ohne Kommentar - - -

Das ging mir beim Titel so durch den Kopf.

*

Nun also bei Sonnenschein in den Liegestuhl gelegt
und meine Lesereise begonnen.

Zugegeben: am Anfang ein wenig erschlagen gefühlt von vielen Worten.
Und schnell an meine intellektuellen Grenzen gestoszen.
Scheinbar nichts verstanden. Bildungslücken offenbart.
Die ich nun einmal habe.
Ich glaub, ich musz es langsam angehen mit diesem Text.
Nur häppchenweise und über längere Zeit.
Ein Buch zum Wegschmökern ist es natürlich nicht.
Dafür ein Langzeitbegleiter.
Und wohl eher für Schreibende.
Das bin ich nicht. 
Bin mehr eine Bildnerische, Visuelle,
die mit Worten oft schlecht zurechtkommt.

Nun, die Katze bewies Eigensinn, indem sie nicht herunter ging
von meinem Schosz, wo sie sich schlafen gelegt hatte.
Sonst wäre ich längst aufgestanden, etwas Praktisches zu tun.
Um so die diffusen, unfaszbaren Gedanken erst einmal zu sortieren.
Mit Weiter-Denken komme ich nämlich oft nicht wirklich weit.

Aber ich werde weiter reisen in dem Buch.
Und berichten, wohin mich das führt.

Dienstag, 16. Juni 2020

On the lookout





The two of them went riding off into the Future one day when they ran into a group of old people out looking for roots & when they stopped to see if they could help, all the old people laughed & said they had more experience. One woman said the Future wasn’t even there except for the bad parts, because the Future’s always worse than before & then the old people left, walking slowly, shouting at each other about the weather. The two of them looked at each other for a minute & then they said, let’s go off to the Future again & before they left they made a rule to keep on the lookout for old people.

- storypeople -