Sonntag, 31. Juli 2022

Sonntagsmatinee

 

Im heiszen Sommer geht es heut aufs Eis:
Tessa Virtue und Scott Moir 
 

 
PS: ich werde wahrscheinlich noch etwas in Blogpause bleiben.
Stresz und Chaos (Handwerker), Sorgen (kranke Katze und anderes)
und eigene Krankheit - es ist grad nicht meine Zeit jetzt
und ich musz andre Prioritäten setzen...

Friedensgebet

 

Die ukrainsch orthodoxe Kirche feiert den 1034. Jahrestagag
der Taufe der Kiever Rus.
28.7.22 
 

Metropolit Onufrij leitet die Feierlichkeiten
im Kiever Höhlenkloster

Donnerstag, 28. Juli 2022

Diese Woche keine Blumen

 


Diese Woche keine Blumen in der Vase.
Ich hatte Heizungsmonteure hier, muszte vorher einiges ausräumen
und im Verlauf der Arbeiten wurde dann noch viel mehr um-und dummgewühlt.
Ich musz erstmal das Chaos beseitigen und bin grad mit den Kräften ziemlich am Ende.
Der Charme uralter desolater Häuser fördert dann auch gleich noch mehr Schäden zutage,
wie jetzt z.B. tropfendes Wasser im Keller 
(wenn etwas dann mal benutzt wird, ist's passiert!)

Deshalb die nächsten Tage vielleicht auch kein Friedensgebet 
und deshalb auch einige Mails und Kommentare noch nicht beantwortet.
Sorry, aber ich bin ja eigentlich immer noch krank, 
schon seit mehr als sieben Monaten,
nur dasz ich mir das irgendwie kaum leisten kann
(und mir leider auch kein Mediziner wirklich weiterhilft - das war mal wieder illusorisch)
 
Manchmal gehts einfach über die Kräfte. Sehr schnell. 

Friedensgebet

 

Die Lobpreisung Fürst Volodymyrs (Ausschnitt)
am Vorabend der Taufe der "Kiever Rus" ,
welche bei den Orthoxen heute am 28.7. gefeiert wird
 

 Die Kiever Rus gilt als die Wiege Ruszlands, das seinen Ursprung
auf dem Territorium der Ukraine hatte.
Leider trug das dann auch mit zu den Konflikten der letzten Jahre bei
und letztendlich zu diesem Krieg, der vom Moskauer Patriarchen  
Kyrill gesegnet wurde.
Woraufhin sich nun die Orthodoxe Kirche der Ukraine vom 
Moskauer Patriarchat abgespalten hat.
 
Noch ein Video aus dem heutigen Alltag in Mariupol:
hier tragen die orthodoxen Kirchen der Stadt wesentlich
zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln bei,
leisten also humanitäte Hilfe.
 

 Man musz die Sprache nicht verstehn, die Bilder sprechen für sich.

Mittwoch, 27. Juli 2022

Das Mittwochslied

 


 

Das erinnert mich immer an meine erste eigene Wohnung.
Und auch daran, wie eine zu Besuch gekommene West-Tante
in meiner zweiten Wohnung ganz entsetzt an die Decke schaute: 
"Da sind ja Flecken! "
Meine Antwort." Ja, ich wohne nun mal oben."
Anders kannte ich es gar nicht, von Kindheit an
 und es schien mir völlig normal, dasz es in oberen Wohnungen
eben durchs Dach regnet und dasz man bei Starkregen Schüsseln auf
dem Dachboden aufstellen und regelmäszig kontrollieren muszte...

 

Friedensgebet

 

Singh Kaur 

 



Dienstag, 26. Juli 2022

Nonlinear

 


 I wish I were more results-oriented, 
but lately, getting through the day 
is enough of a win.
 
- storypeople -  
 

Montag, 25. Juli 2022

Friedensgebet

 

"Die Güte der Welt" (Erzengelhymne)
Chor des Klosters Svjatogorsk, Gebiet Donezk
 

 
Ich habe in den letzten Tagen mehrfach Bilder gesehen,
die ich hier nicht alle veröffentlichen werde 
(die fremdsprachigen Videos interessieren auch sicher kaum jemanden).
Das Kloster steht weiter unter Beschusz und das Ausmasz der Zerstörung ist unglaublich.
Die Stadt Svjatogorsk wurde am 6.6.22 von den Russen eingenommen 
und die Ukrainer stehen jetzt wohl auf der anderen Seite des Flusses 
und haben das Kloster sozusagen als Geisel genommen 
(so wurde es in einer Nachrichtensendung ausgedrückt).
 
Es hat schon in der vorausgegangenen 8 Jahren des Krieges
einiges aushalten müssen.
Ukrainische Nationalisten drehten z.B. einen Film mit dem Titel
"Verräter in Kutten".
 Die Mönche dort haben eine sehr pazifistische Haltung und weigern sich konsequent,
für Kämpfer und Kriegshandlungen zu beten, sondern sehen ihre Aufgabe 
ausschlieszlich in spiritueller und humanitärer Arbeit.
 Da kam es auch in vergangenen Jahren zu Auseinandersetzungen,
 wie z.B. hier, wo eine Prozession angegriffen wird und mit Steinen und Eiern 
nach der mitgeführten Ikone geworfen wurde.
Das Bildmaterial im Verlauf dieses Videos ist vom 25.7.2016.
 

 
 
In einem aktuellen Video beteuert der Kommandant des Freiwiligenregiments "Pamir"
(von russischer Seite in der Stadt zur Administration eingesetzt),
sie würden dem Kloster weiter Lebensmittel und andre Hilfe zukommen lassen.
Es wäre aber sehr schwierig, weil die Brücken über den Flusz beschädigt seien.
Da haben es die ukrainischen Orthodoxen von der anderen Seite aus 
offenbar leichter, ich zeigte es hier bereits am 16.7.

Ich möchte meinen Beitrag nicht als Bewertung oder gar Propanganda 
verstanden wissen - ich gebe nur wieder, was ich gehört und gesehen habe. 
Und das sind halt verschiedene Kanäle - ich versuche immer, 
mir selbst ein möglichst objektives Bild aus dem Gesehenen zu  machen, 
ohne selbst für die eine oder andere Seite zu sein.
Ich sehe viel Leid und Zerstörung in den Bildern und das ist ganz real,
wirklich verifizieren kann/wird die Meldungen der verschiedenen Seiten
wahrscheinlich niemand. 

 

Freitag, 22. Juli 2022

Kein Friedensgebet

 

Auch das war Rilke.
Und der Text paszt schon fast wieder in die heutige Zeit -

 

Antwort auf den Ruf „Die Waffen nieder!“ 

 
Es galt den edlen Männern aller Zeiten

als ihres Strebens schönster höchster Lohn,

fürs Vaterland zu kämpfen und zu streiten

als ganzer Mann und als getreuer Sohn.


Und rief die Not sie alle auf zur Wehre –

da fehlte keiner in den wackern Reihn,

sie waren stolz, sich auf dem Feld der Ehre

mit Leib und Blut dem Vaterland zu weihn.


Doch heute sind verhallt die Kampfeslieder,

herein bricht eine neue feige Zeit,

erbärmlich murmeln sie: „
Die Waffen nieder,
genug, genug, wir wollen keinen Streit.“


Ist das das Volk, das, wenn Geschütze krachten,

im Pulverdampf oft frohen Mutes stand,

und das, stets ungebeugt, in vielen Schlachten

der Feinde Scharen siegreich überwand?


Ermannet Euch! Gefährten, Freunde, Brüder,

die ihr doch stets das Vaterland geliebt,

Nun merket wohl: „
Es gibt kein Waffen nieder,
weil’s keinen Frieden ohne Waffen giebt!“ –


Drum haltet fest den Säbel in der Rechten,

laßt nimmer ihn entsinken eurer Hand,

und ruft die Not,
dann seid bereit zu fechten,
bereit zu sterben für das Vaterland. –

Donnerstag, 21. Juli 2022

Kleinkram im Küchenfenster

 


 Als ich nach den Haus-Unterlagen suchte,
um den Fragenkatalog zur Grundsteuer-Neuberwertung 
in Angriff zu nehmen... fiel mir der Schuhkarton mit Mutters Kleinkram
in die Hände, den ich seinerzeit für wert hielt, mitzunehmen
(ihr Todestag jährt sich am 24.7. zum zweiten Mal).
 

Warum nicht das alles einmal wieder anschauen?
Ein paar grünliche Teilchen habe ich herausgenommen
um sie einmal sichtbar zu arrangieren. 
 

 Die kleinen Keramikväschen sind 4 und 5 cm hoch,
die Glasvase in der Mitte bringt es auf 11cm - eine Arbeit
des Wernigeröder Glaskünstlers Dieter Hackebeil... 
 

 Eine winzige Ägypterkatze, ein Donut, ein Prozellanvögelchen...
Die "Blumen" suchte ich ums Haus herum in den Ritzen zwischen Steinen
(bei mir dürfen sie da wachsen und werden gelegentlich sogar gegossen!):
Bergbohnenkraut, Lavendel, eine kleine Kugeldistel 
und noch zweierlei Kraut... - die kleine Spielerei,
die grad bei mir in Küchenfenster steht...
 

 
Geteilt mit Friday-Flowerday

 

Friedensgebet

 

Eine orthodoxe Cherubim-Hymne
(in welcher Stadt sich dieses Kloster/ Kathedrale befindet, geht nicht daraus hervor)
 

 

Dienstag, 19. Juli 2022

Only this

 


 There is only this: 
you, together with the ones you love,
 remembering & forgetting that 
there is only this.
 
- Kay Skye -  










Friedensgebet

 

Der Metropolit der Ukrainisch Orthodoxen Kirche Onufrij
hielt am Sonntag, 17.7. einen Gottesdienst in Borodyanka ab, 
betete für die Toten und brachte eine Menge Hilfsgüter mit.
 

 
 Zur Info:
Die Ukrainisch Orthodoxe Kirche hat sich im Mai 22
offiziell vom Moskauer Patriarchat losgelöst und für unabhängig erklärt.
Grund ist vor allem die Putin-Treue der Moskauer Patriarchen Kirill
und sein Segen für diese "Spezialoperation".
Inzwischen werden die ukrainischen Orthodoxen schon als "Raskolniki"
bezeichnet (ein abwertender Begriff für Abtrünnige, Altgläubige in der russiscchen Kirchengeschichte) und teilweise werden ukrainische Priester in den von Russen
 besetzten Gebieten schon gefoltert - das erfuhr ich u.a. durch einen  Artikel
des "Tagesspiegel"  und etliche origninalsprachige Videos.

Sonntag, 17. Juli 2022

Sonntagsmatinee

 

Denez Prigent erzählt ein Stück ukrainischer Geschichte:
über den Holodomor, die Hungersnot, die in den 30er Jahren
vier Millionen Tote gefordert hat.
Das Lied ist nicht neu und verstehen kann ich die Sprache nicht,
es wird nur im verlinkten Wiki-Eintrag erwähnt

 


 

Friedensgebet

 

Heute einmal Rilke.
aus "Das Buch von der Pilgerschaft" 1901 
(hier im Ganzen nachzulesen)
Gesprochen von Ulrich Tukur
 
 "Unsäglich Schweres wird von mir verlangt. Aber die Mächte, die mich so verpflichten, sind auch bereit, mich langsam aufzurichten, so oft mein Herz behängt mit den Gewichten der Demut, hoch in ihren Händen hangt." (R.M.Rilke)
 
 
Ich bin der Meinung, dasz auch Gedichte-Lesen (ganz für sich selbst)
in Krisenzeiten etwas hilft und deshalb gibt es nun schon einige Zeit
hier mindestens einmal die Woche ein Gedicht. 


 
Du meinst die Demut. Angesichter
gesenkt in stillem Dichverstehn.
So gehen abends junge Dichter
in den entlegenen Alleen.
So stehn die Bauern um die Leiche,
wenn sich ein Kind im Tod verlor, -
und was geschieht, ist doch das Gleiche:
es geht ein Übergroßes vor.

Wer dich zum ersten Mal gewahrt,
den stört der Nachbar und die Uhr,
der geht, gebeugt zu deiner Spur,
und wie beladen und bejahrt.
Erst später naht er der Natur
und fühlt die Winde und die Fernen,
hört dich, geflüstert von der Flur,
sieht dich, gesungen von den Sternen,
und kann dich nirgends mehr verlernen,
und alles ist dein Mantel nur.

Ihm bist du neu und nah und gut
und wunderschön wie eine Reise,
die er in stillen Schiffen leise
auf einem großen Flusse tut.
Das Land ist weit, in Winden, eben,
sehr großen Himmeln preisgegeben
und alten Wäldern untertan.
Die kleinen Dörfer, die sich nahn,
vergehen wieder wie Geläute
und wie ein Gestern und ein Heute
und so wie alles, was wir sahn.
Aber an dieses Stromes Lauf
stehn immer wieder Städte auf
und kommen wie auf Flügelschlägen
der feierlichen Fahrt entgegen.

Und manchmal lenkt das Schiff zu Stellen,
die einsam, sonder Dorf und Stadt,
auf etwas warten an den Wellen, -
auf den, der keine Heimat hat...
Für solche stehn dort kleine Wagen
(ein jeder mit drei Pferden vor),
die atemlos nach Abend jagen
auf einem Weg, der sich verlor.

Samstag, 16. Juli 2022

Water...

 



 

Shared with The Weekend in Black and White

Friedensgebet

 

Nachdem ich mir ein paar Tage weitgehende Internetabsinenz
verordnet hatte... sehe ich nun, dasz das Kloster Svjatogorsk/Svjatohirsk
inzwischen völlig zerstört wurde, in der ersten Julihälfte gab es
 noch weitere schwere Angriffe, zuletzt am 14.7. 
 
Dieses Kloster hat (von den anderen weisz ich es nicht so genau, 
vermute aber Ähnliches)  jede Menge humanitäre Hilfe geleistet,
 Schutzsuchende aufgenommen, um die Menschen in diesem Krieg
nicht allein zu lassen.
Eben nicht nur mit Liturgien, sondern ganz handfest.
Sie hatten ja schon seit dem 1. Luftangriff Anfang April keine
Energieversorgung mehr und haben ganz viel improvisiert,
z.B. mit Goulaschkanonen gekocht, um die Menschen zu beköstigen...
Ich habe das seit längerem verfolgt 
und auch schon paarmal im Blog erwähnt.
Nun sieht es also so aus.
Und da steht - für mich - immer diese Frage 

W A R U M ???

Warum sogar noch einen solch friedlichen heiligen Ort,
der vor allem völlig abseits liegt von jeglichen militärischen Zielen,
separat, auf einem Berg (man sieht es ja im Anfangs-/Hintergrundbild).
Das Gebiet wurde schon um den 6.6. herum von den Russen eingenommen,
(hier schon mal im Beitrag, die Bilder der brennenden Holzkirche sind vom 4.6.)
- da tobt jetzt höchstwahrscheinlich die Gegenoffensive.
Nach meinem Verständnis gibt es in Kriegen
niemals einen Nur-Guten und Nur-Bösen.
Aber es ist im Grunde egal wer nun was getan hat - was bleibt,
ist die totale Zerstörung und ganz viel Leid.
Dafür werden Waffen geliefert.  Noch und noch.


Update 18:50

Wie ich eben aus einem aktuellen Video erfuhr,
hat es eine Welle der Hilfs-und Spendenbereitschaft gegeben
und es wurden sehr viele Lebensmittel und auch Medikamente,
 Generatoren und anderes Nötiges zum Kloster gebracht, 
um die Geistlichen und die vielen schutzsuchenden Zivilisten 
weiter zu unterstützen und das Leben dort aufrecht zu erhalten. 
 

 

Freitag, 15. Juli 2022

Friedensgebet

 

Heute aus Moldavien:
Jugendchor der Bethanien-Kirche in Belzy 
(ich vermute, eine evangelisch-lutherische Gemeinde) 
 

 


 

Donnerstag, 14. Juli 2022

Kletten

 


Ich mag Kletten.
Die trockenen hakelnden Samenstände
(nur nicht im Pullover)
und auch ihre Knospen:
von zartem grauen Gespinst umhüllte Kokons,
aus denen die roten Blüten hervorbrechen... 
 



 
 An einer Stelle, wo sehr viele wachsen,
habe ich mir ein paar mitgenommen.
Wären es nur wenige gewesen, hätte ich sie dort gelassen.
Wissend, was sie Insekten bedeuten...
 

 
 Nun hab ich sie mir ins Zimmer gestellt,
so wild, wie sie drauszen waren,
in eine schwere weisze Keramikvase.


 
Ich gehe bestimmt noch einmal raus die nächsten Tage,
wenn sie dort alle aufgeblüht sind
und beobachte das Treiben von Schmetterlingen.


 
Überhaupt mag ich Blumen eigentlich lieber drauszen als drin.
An denen bin ich jetzt nur einfach nicht vorbeigekommen! 
 
Das Buch, welches da liegt, ist eines meiner Liebsten
und scheint mir irgendwie recht passend:
 
"Eine Blattlaus wandert aus"
von Marjaluna Lembcke, illustriert von Stefanie Harjes.
Das ist jetzt keine bestellt-bezahlte Werbung (selbst gekauft),
sondern nur im Sinne von Neugierig-Machen gemeint...
 
 

 

 

Geteilt mit Friday Flowerday

Friedensgebet

 

 Gott, lehre mich beten - Gruppe "Largo" 23.4.22



 

 Lehre mich, Gott, dich zu preisen, lehre mich, Gott, zu beten ... 

 Lehre mich, Gott, dich zu preisen, 
Lehre mich, Gott, zu beten 
Lehre mich deinen Willen zu tun in Liebe, 
Gib mir die Kraft, für das Gute zu wirken.
 
 Lass mich meine Sündenlast abschütteln, 
Lass mich vor dir weinen alles heraus
Gib mir zur Hilfe deinen hellsten Namen,
 Ohne dich kann ich nicht ganz werden. 
 
Heile meine arme Seele rasch
Und nimm meine Reue an. 
Oh höre mein Gott, ich bin hier an der Tür 
Ich warte auf deine Gnade. 
 
  Lehre mich, Gott, dich zu preisen, 
Lehre mich, Gott, zu beten 
Lehre mich deinen Willen zu tun in Liebe, 
Gib mir die Kraft, für das Gute zu wirken.
 
(eigene Übersetzung)

Dienstag, 12. Juli 2022

Zwölf von zwölf im Juli

 

Die Momente eines Tages... bei ganz vielen Blogger:innen,
an jedem Zwöften gesammelt bei Caro.
 

 Heute bei mir einmal anders in meinem sonst
ewiggleichen Leben - heute fühle ich mich stark genug
und ich mache einen kleinen Ausflug - ganz alleine.
 Schatz ist kein Morgenmensch...
 
Ich nehme meine Krücke aufs Rad
und fahre zum Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn. 
Damit bin ich schon ewig nicht mehr gefahren (teuer!),
aber das 9-Euro-Ticket machts möglich.
Nur die Strecke zum Brocken ist dafür gesperrt.
 

 Ich nehme den ersten Zug (früher fuhr der 6:35)
und bin die Einzige auf dem Bahnsteig.
Dafür ist es auch keine Dampflok, sondern nur ein Triebwagen.
Der Touristenrummel geht erst später los, wenn die Dampfbahn kommt.
 

Ich bin mit der "Ferkeltaxe" zufrieden 
und so erwartet mich Nostalgie pur.
Der gleiche Wagen fuhr schon in meiner Kindheit.
 

 
 Ich habe die Fotos teils etwas auf "alt" getrimmt, denn es ist eine 
Zeitreise im wahren Wortsinn: einfache Holzsitze... -  Eisenbahn wie früher!



Ich geniesze die Lichtspiele und wechselnden Spiegelungen
während der Fahrt...


 Drei Stationen später steige ich aus.
Von dem einst blühenden Bahnhof, wo man auszer Fahrkarten
auch Bockwurst, Kaffee etc. kaufen konnte... ist nichts geblieben.
Der überdachte Wartebereich ist abgesperrt.
Als Kind habe ich am Ende einer Wanderung dort immer eine Brause bekommen...

 
Gleich daneben gibt es ein winziges Wasserkraftwerk (oben).
Das ist schön restauriert und immer noch in Betrieb.
Da habe ich als Kind auch schon tausendfach 
durch die Fensterscheibe geschaut...
 
Im rechten Gebäudeteil vermieten die Stadtwerke ein paar Ferienzimmer.
Dort würde ich gerne wohnen! 
Und wer mal Urlaub im Harz machen möchte...
(unbestellte/unbezahlte Werbung - ich find es dort einfach schön!)



Der Weg, den ich gehen wollte, erweist sich als sehr unwegsam
und so komme ich denn auch nicht allzu weit.
Wollte ich ja auch nicht. 
Nur bis dahin, wo es schön ist!


Und schön ist es dort: am Wasser mit den groszen Steinen.
Da sitze ich stundenlang und kühle meine Füsze.
Die Braunfärbung des Wassers hängt mit dem Eisengehalt
des Gesteins zusammen - ansonsten ist es frisch und klar.
 


Erfrischt und in der Seele gestärkt
mache ich mich schlieszlich auf den Rückweg.
Weit laufen kann ich ja nicht mehr, aber ich stelle fest,
dasz mir die Kraxelei über Stock und Stein weniger ausmacht
als das Laufen auf ebener Strecke.
Wahrscheinlich werden auf diese Weise mehr Gelenke und Muskelgruppen 
wechselnd belastet und das tut mir gut.

 
Während ich auf den Zug heimwärts warte,
kommt mir doch noch eine Dampflok entgegen.
Sie fährt zum Brocken rauf und läszt ordentlich Qualm ab... 



 Dieser hängt noch lange in der Luft...
Und noch viel länger werde ich von diesem kleinen Ausflug zehren. 
Das kommt bei mir so selten vor. Einmal im Jahr oder so.
Meist fehlt mir die Kraft dazu und die Mobilität ja sowieso.
Zu den meisten schönen Orten bringt mich sowieso kein ÖV.
Aber das hier war jetzt einmal möglich
und ich habe es dankbar genossen.