Sonntag, 31. Dezember 2023

Sonntagsmatinee

 

 Sharakan aus der Heiligen Liturgie 
Makar Yekmalyan, 1856–1905 
Arrangement und Ausführende: Lilit Tonoyan, Davit Melkonyan
 

 

Samstag, 30. Dezember 2023

Zurück zur Quelle

  

 

 

Seit drei Jahren lebte sie nun schon mit ihm in der steinernen Villa.
Hatte alles, was das Herz begehrt.
Glaubte sich zuhause in der schillernden faszinierenden Welt.
Es war wie ein Rausch: Reisen an ferne Strände, Ausfahrten im Porsche,
Pferderennen, Galas, funkelnde Feste.
Ihr Bild in den Zeitungen und jeden Tag ein neues, noch eleganteres Kleid.
Ihre Schönheit betörte alle - wer sah da schon die feuchte Spur, 
die sie manchmal auf den Parkettböden hinterliesz?
 
Doch eines Tages war da gerade mal niemand. 
Einfach nur Stille.
Und da war sie wieder: die leise Flötenmelodie.
Vergessen geglaubte. 
 
Sie legte die teuren Kleider ab, schritt die Stufen hinunter,
ein kurzes Platschen und sie ward nie wieder gesehn.
Spürhunde konnten keine Witterung aufnehmen.
Ihre Leiche fand man nie.
 
Nur ein Wanderer behauptete später,
er habe sie fernab in den Bergen an einer Quelle tanzend beobachtet.
Er wurde belächelt. 
 
*
 
 Dank an Myriades Impulswerkstatt für das Inspirationsfoto.

Friedensgebet

 

"Oh freundliches Licht"
Georgisch-orthodoxer byzantinischer Gesang 
 


 

Freitag, 29. Dezember 2023

FreitagsFüller

 

1.  Am 31. Dezember ist wieder die Stresznacht des Jahres für alle Tiere.   

2.  Bei mir liegt gerade mal nix auf dem Tisch. Ich überlege noch, was das nächste 
 sein wird und hab vor Neujahr noch allerhand auszusortieren.
 
3.  Im neuen Jahr möchte ich im Alltag effektiver werden, 
um mehr Zeit für Kreatives übrig zu behalten.
 
4.  Unser kleines Weihnachtsbäumchen darf noch bis zum Dreikönigstag bleiben
Dann kommt es ins Freie, wird über Sommer umgetopft 
und wird uns nächstes Jahr wieder durch die Weihnachtszeit begleiten.

5.  Ich sehe draußen gerade noch nicht viel. Aber der Tag hat Potenzial. 
 
6.  Meinen Jahresrückblick hab ich bereits am 20.12.geschrieben. Eigentlich zu früh, finde ich, 
aber das war das Veröffentlichungsdatum von Judith Peters. 
Nächstes Jahr mache ich dort nicht wieder mit - ich kann das auch alleine!

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein Ruhestündchen mit Schlammpackung für meine schmerzhafte Hand , für morgen habe ich noch nichts geplantund Sonntag möchte ich diesen schrecklichen Silvesterkrieg mit meiner Katze möglichst ohne Zwischenfälle überstehen. Das ist schon lange kein Fest oder fröhlicher Jahresbeginn mehr, wie ich es aus meiner Kindheit kenne. Wo wir immer schöne Wunderkerzen abgebrannt haben und damit Kreise und Figuren ins Dunkel gezeichnet...

 


Den ausgefüllten Zettel schicke ich wieder dort hin, wo ich ihn hergeholt habe.
Danke, liebe Barbara, für die kontinuierliche Versorgung mir Lückentexten und Tips.

Kommt alle gut rüber, ob laut oder leise.

Geburtstagsblumen

 

 

Nun hat sich dem kleinen Tännchen 
ein Geburtstagsblumenstrausz hinzu gesellt. 
 

 Es sind alle Jahreszeiten darin:
Blüten und Gräser des Sommers
 

 Früchte des Herbstes
 
 
Ein wenig Kiefer und immergrüne Blätter
 


Und Weidenkätzchen als Vorfreude auf den Frühling.
Solche Sträusze mag ich sehr.

Freude geteilt mit Friday-Flowerday.
 

Friedensgebet

 

Die Schwestern vom St.-Georgs-Gut bei Rivne 
geleiteten am 23.12.23 eine Novizin zur letzten Ruhestatt.
Ihr Name war Anna, über ihren Lebensweg ist nichts bekannt
und sie wuszten nicht einmal ihr genaues Geburtsdatum, vermutlich im Jahr 1955.

Sie war für die Schwestern "DieFremde" - eine Jüngerin Gottes,
die umherzog von Dorf zu Dorf, von Kloster zu Kloster.
Ohne feste Bleibe, ohne Besitz.
Mehrfach kam sie in nach Rivne, 
wo sie vor zwei Jahren einen Schlaganfall erlitt.
Da nahmen die Schwestern sie dauerhaft auf.
Am 22.12., dem orthodoxen Festtag der Unbefleckten Empfängnis der Hl. Anna 
(Mutter Mariens, von Erbsünde freigesprochen), endete Annas irdischer Weg.
Wenige Tage vorher empfing sie eine Weihe durch die Mutter Oberin.

(Zusammenfassung des Textes unter dem Video)
 
 


Die Tradition der umherziehenden Nonnen und Mönche 
ist bei und schon seit der Reformation ausgestorben.
 In Osteuropa gibt es sie offenbar noch vereinzelt bis heute.

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Monatscollage Dezember

 

 

Zum Ausklang des Dezember will ich mich wieder mit Birgitt
zur Monatscollage treffen.
Sie feiert jetzt ihr 10jähriges Jubiläum.
Glückwunsch und: alle Achtung!
 

Eigentlich war es ein schöner Monat - ich weisz
nur nicht so recht, wo er geblieben ist...
Durch Heiligabend am 4. Advent fühlte sich die Zeit noch kürzer an. 

Bei der Lichterfahrt der Feuerwehr kam Weihnachtsstimmung auf,
ansonsten hab ich mich dem Trubel des Weihnachtsmarktes möglichst fern gehalten.
 
Habe jeden Sonnenstrahl und milden Tag genutzt, im Garten
und manchmal auch in der Natur, obwohl ich nun nicht mehr weit komme. 

Mit der Weihnachtsdeko bin ich ja jedes Jahr etwas minimalistischer
geworden - diesjahr hab ich nun die Kisten gar nicht mehr ausgepackt...
Es geht auch paar Nummern kleiner mit Minibäumchen im Blumentopf.
Dafür gab es mehrfach schöne Post und das Kalender-Windlicht
(1.Foto, unten links) bereitet mir auch jetzt noch Freude
und wird aufgehoben für nächstes Jahr.
 


Gutes Lesenfutter hatte ich und gutes Futter auch.  
Für uns beide und die Katz.
Etwas kreativer Freiraum ist mir auch geblieben.
Und zwei weihnachtliche Puzzles durften nicht fehlen...

Heiligabend hatten wir eine sehr spontane Freude:
ein örtlicher Gastwirt lud sozial benachteiligte Menschen
 zu einem leckeren Weihnachtsmahl ein.
Das war eine nette und herzliche Atmosphäre dort
und eine echte Überraschung.

Nur die Atmosphäre beim Foodsharing wird immer unangenehmer
und ich gehe seit längerem dort nur noch mit Begleitschutz hin
(wo ich doch sonst überall allein hingehe und kein Problem damit hab).
Es sind nun nicht mehr die netten Studenten, die das mal aufgebaut haben,
sondern ein völlig anderer Personenkreis.

Meinen Jahresrückblick hab ich bereits am 20.12. veröffentlicht,
denn ich hab diesmal in Judith Peters Jahresrückblog-Gruppe mitgemacht.
Ist schon mal eine interessante Erfahrung, aber sonst nicht so mein Ding.
Für mich ist das Schöne an Blogs gerade die Vielfalt und Individualität
der Schreibarten - wenn alle nach gleichem Schema bloggen,
wirkt das auf mich fast wie Bewerbungsunterlagen.
 
 

 
Nun sind die Tage gezählt und die Stunden.
Ich hoffe, es bleibt friedlich an Silvester und wird nicht gar so aggressiv laut.
Ich bin an sich kein ängstlicherer Mensch, aber da kriege ich es schon
seit paar Jahren immer mehr mit der Angst zu tun. 

Kommt alle gut und gesund rein 
und dann: auf die nächsten Runden bei Birgitt :)


Friedensgebet

 

Armenischer Gebetsgesang 


 

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Oft denk ich mir die Zeit zurück

 

... da Kriege noch Schlachten waren
auf Pferden - Mann gegen Mann.
Die tapferen Rittersleut mit ihren Schwertern.
Das würde der Tierschutzverein heut gar nicht mehr erlauben.
Also das mit den Pferden. 
 
Auch da gab es Tote, Verletzte
und jeder war einer zuviel. Schon immer.
Im Mensch-Sein verletzt und gelöscht. So einfach geht das.
Heldentum hatte für mich noch nie
einen annehmbaren Klang.
Held in Kriegen ist immer der Stärkere
auf Kosten der anderen - wer zählt diese dann?

Und was ist es heute?
Technik gegen Menschheit.
Viel zu viel davon produziert und
von wenigen losgeschhossen, viel zu viele(s) zu zerstören.
Massenvernichtung, Waffen-Gewalt.
Das hat noch nie ein Problem gelöst.
Ist es nicht längst an der Zeit für einen Menschenschutzverein
der genau das weltweit verbietet?
 
*


Geschrieben zu einem Foto der Impulswerkstatt.
Eigentlich das Bild dort, das mich am allerwenigsten ansprach.
Aber da ist es auch am einfachsten, dazu was zu sagen...
 
Wenn ich bedenke: nur vierzig Jahre vor meiner Geburt
verwüstete Budjonnys Reiterarmee dieselben Landstriche, die heute wieder dran sind.
Isaak Babel beschrieb die unvorstellbare Grausamkeit der Truppe
(das wurde teilweise zensiert und aus dem Text herausgenommen).
Doch was ist das im Vergleich mit Hyperschallraketen und thermobarischer Munition? 
Den Ersten und Zweiten Weltkrieg spielt keiner je nach als Showerlebnis.
Nur immer diese Ritterspiele - - -



 
Ich hab diesen Blog schon öfter gesehen
und gedacht: ich müszte da mitmachen!
Getraut hab ich es mir noch nie.
Warum eigentlich nicht?
Vielleicht ein Projekt für mich fürs kommende Jahr?

Das Mittwochslied

 

"Drei glorreiche Könige"
ein altes, fast vergessenes ukrainisches Weihnachtslied 
mit Julia Levkovskaya, 24.12.2023 
 

 
Google-übersetzter Erklärungstext, etwas nachgebessert:

Was ist Weihnachten auf Ukrainisch?
Lange Zeit versuchten die Feinde, Geschichte, Traditionen und Bräuche aus unserem Gedächtnis zu tilgen, alles auszulöschen, was auf die eine oder andere Weise die Identität unserer Nation widerspiegelt. Aber die Kultur der Ukrainer ist so vielfältig, dass ihr Erbe auch in unserer Gegenwart weiter blüht. Fürsorgliche Menschen tragen zur Wiederbelebung alter Traditionen und Rituale bei, und dieses Projekt ist eine Art Brücke zwischen den Jahrhunderten, die darauf abzielt, die musikalischen Traditionen des ukrainischen Weihnachtsfestes – die berühmten Volkslieder – zu schützen und ihnen mit Hilfe der Musik neues Leben einzuhauchen.

Wir möchten das Weihnachtslied als integralen Bestandteil unseres modernen Lebens präsentieren und nicht nur als zutiefst verehrtes Relikt, das in den Tiefen der Schatzkammer der Geschichte versteckt ist. Wir haben unsere eigene Tradition entwickelt, den Ukrainern jedes Jahr an Heiligabend ein Weihnachtslied in einem neuen Klang zu schenken. Vor zwei Jahren präsentierten wir zusammen mit Oleksandr Klymenko und den Seminaristen der Kiewer Theologischen Akademie „Heaven and Earth Now Triumph“, das es schaffte, an Anhieb ein Publikumsliebling zu werden, dann „Stille Nacht“ und dieses Jahr das dritte Weihnachtslied aus dem allgemeinen Zyklus „Drei glorreiche Könige“ wird das Licht der Welt erblicken. Unserer Meinung nach ist dies ein zu Unrecht vergessenes, äußerst charmantes und melodiöses Weihnachtslied, das in keinem Haushalt fehlen sollte.
Darüber, wie das neue Leben dieses Weihnachtsliedes entstand, werden wir wahrscheinlich eine eigene Geschichte veröffentlichen, denn es ist die gigantische Unterstützung, Fürsorge und Aufrichtigkeit der Ukrainer, die dazu beigetragen hat, dass wir dieses Werk noch vor Weihnachten veröffentlichen konnten.

Dienstag, 26. Dezember 2023

Birthday

 

 

 When people asked how old she was, she would say 1009365, 
more or less, because she was so glad to be alive
 that she counted every day a birthday. 
She had some disagreement from her knees 
about the actual figures though.

 - storypeople -  

 








Shared with Tuesday's Treasures, image-in-ing

Friedensgebet

 

"In stiller Nacht" - Byzantinischer Weihnachtsgesang
Schwesternchor des St.-Georgs-Gutes bei Rivne, Ukraine
 
 

 
(orthodoxe Weihnachten werden 2 Wochen später gefeiert, nur die OCU hat diese Regel jetzt "verwestlicht"
 und die Feier auf den 25/26.12 gelegt. Die Schwestern in Rivne gehören der OUC an
 und feiern weiterhin nach julianischem Kalender)

Montag, 25. Dezember 2023

Momentaufnahme. 25. Dezember.

 

Montagmorgen. - Montag? - Ja, Montag.
Dunkel und kalt.
Weihnachten hat sich klammheimlich
durch die Hintertür davongeschlichen.
Die Katze hats gesehn.
Hat dreimal gefaucht und ist reingekommen.
Wo die andre Katze schon da war.
Krieg oder friedliche Koexistenz?
Jeden Tag dieselbe Frage...
 
Nachdem die Katzen zufriedengestellt sind,
Kunststück, das braucht Engelsgeduld...
versuche ich es am PC.
Der Weihnachtmann hat die Verbindung geklaut.
Oder versteckt.
Wenn sie mal hervorlugt...kriecht sie unterhalb
von 150kb/sek - so kriege ich keine Seite geöffnet!
Ich beschliesze, lieber ein Puzzle zu machen.
Das braucht weniger Geduld.

Sollte es heut hell und regenfrei werden,
ist der Apfelbaum dran mit Auslichten.
Das kommt ja auch von Licht...
Die Maus im Keller (eine??) 
hat sich den Köder
schmecken lassen.
In die Falle gegangen ist sie nicht.
Wozu sind Katzen 
eigentlich gut?
 
 

 
PS: der Apfelbaum ist fertig.
Die Internetverbindung bringts immer noch nicht. 
Kann nicht mal Schatz anrufen heut...

Sonntag, 24. Dezember 2023

Lichter-Baum

 

 

 Es musz nicht immer ein Tannenbaum sein...
Das letzte Foto für Czoczo's Adventszeit in B&W.
 
Und weil es für czoczo vertraut klingt und ich selbst
die polnische Sprache und Kultur verehre... gibt es noch
ein Weihnachtslied aus Oberschlesien dazu: "Stern der Hoffnung"



Fröhliche friedliche Weihnachten allen Lesern.

Sonntagsmatinee

 

 

 Josef Schnabel: Transeamus usque Bethlehem
Thorvaldur Thorvaldsson, Bass
Vokalkapelle der Theatinerkirche München
P. Robert Mehlhart OP

Samstag, 23. Dezember 2023

Auch eine Weihnachtsgeschichte

 

Ich schrieb sie in den Neunzigern 
nach einer Zeitungsmeldung vom 24.12. aus Göttingen.
 
*
 
 
Da war Maria in der Weihe-Nacht
hat ganz allein den Sohn zur Welt gebracht
hat kein Haus gehabt – schon lang nicht mehr
auch keinen Stall, nur beide Hände – leer…
In Abriszmauern ist geborn das Kind
da war kein Esel und kein Rind
kein Stern der leuchtet und kein Hirte hat’s gesehn.
Wo war der Engel? –
Blieb nicht wer vorm Fenster stehn?
Vielleicht
war Josef in der Nähe noch
im Suff gelegen in dem finstren Loch
vielleicht
war er auch längst schon wieder fort
auf ew’ger Flucht und Suche nach dem Ort
die Bürde abzulegen und zu ruhn…
Und für Maria konnt er gar nichts tun.
Die ist alleine durch die Stadt geirrt
Ob keine Tür sich öffnen wird
Und in der Frostnacht ist das Kind erfrorn
Und keiner hat gesagt:
Ein König
ist euch heut geborn. 
 

 
(eingescanntes altes Papierfoto von einem Ort, der seinerzeit auch Unterschlupf
für Obdachlose war - gibt es aber schon lange nicht mehr)

Friedensgebet

 

Armenischer liturgischer Gesang 


 

Freitag, 22. Dezember 2023

Last monday. On my way home.

 








 Shared with Skywatch Friday

FreitagsFüller

 

1.  Nur noch vier Tage bis zu meinem 64.Geburtstag .

2.  Ich versuche immer, etwas Freiraum zu kriegen.

3.  Ich wünsche mir, dasz es zu Silvester heftig schneit, damit meine Katze keine Lust hat rauszugehn und dasz das Ganze friedlich bleibt und nicht zu laut vonstatten geht.

4.  Ein groszer runder Lebkuchen eines örtlichen Konditors darf auf dem süßen Weihnachtsteller nicht fehlen.

5.  Unser Weihnachtsessen wird einfach, selbstgekocht und lecker.

6.  Da der eigentliche Feiertag für mich die Wintersonnenwende ist, bin ich, 
was Weihnachten angeht, inzwischen ganz ruhig.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf mein Weihnachts-Puzzle, morgen habe ich geplant, in die Natur zu gehen und Sonntag möchte ich eine stille Zeit draus machen. 

 


 

Ich wünsche Euch schöne und friedfertige Feiertage
und schicke den Lückentext wieder da hin, wo ich ihn hergeholt habe

Friedensgebet

 

Armenischer Chor 


 

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Momente. Dankbarkeit... etc.

 


Ein Jahr neigt sich dem Ende.
Die Früchte sind gereift, die Ernte eingebracht.
Schöne Augeblicke konserviert als Vorrat für die Seele. 

Übermorgen liegt sie hinter uns - die längste dunkle Nacht.
Dann geht es langsam wieder aufwärts.
Tröstlich. Sich darauf zu verlassen. 
 

 
Gesundheitlich gesehen war es diesmal nicht "mein" Jahr.
Aber meine Zeit ist es ja sowieso nicht.
Zeit wird mir geschenkt.
Die Frage ist: wie gehe ich um damit?
 
Zwölf Monate, 52 Wochen, 365 Tage, 8760 Stunden etc.
Wer zählt die Momente? 
All diese kleinen einzigartigen stillen oder auch mal lauten Momente
die im Gedächtnis bleiben
die die Brotzeit im Dickicht des Alltags sind.
Wegzehrung. Überlebenskost.
 
 

Der Duft von Alpenveilchen, wenn drauszen Frost das Zepter schwingt.
 
 





 Das grosze Himmelsshow... Jeden Tag aufs Neue.
 
 

Der Widerschein des Nachmittags auf dem Eis.
 
 


 
 Die kalten grauen Tage. Wenn die Welt so leise ist.
 


Waldesdickicht im Vorfrühling.
 



Aufbrüche. 

Flirrenes Licht.



Spinnenfäden. Und was daran tanzen kann.
 


Manchmal, wenn man am liebsten losfliegen möchte...


..und am Ende nur die Deko bleibt. Die Meeres-Sehnsucht auszuleben... 


Lichtzauber. Alltäglich.
 
 

Die Luft nach einem Sommerregen.
 
 

 Herbstmorgen. Stille.
 


Mittagslicht. Spielt mit knorrigen Ästen.



Das Spiel mit Fetzen, Farben, Fantasie.
 
 

 Heimkommen. Bevor es dunkel wird.



Schnee. Der wieder alles zudeckt.
So kann es von Neuem beginnen.

*

Dieses Jahr war wie ein ruhiger Flusz.
 
Ohne besondere Highlights, immer so dahin.
Zweimal im Sommer konnten wir essen gehen. 
Asiatisch, in einem schönen Garten.
Das ist immer ein besonderes Erlebnis.
Für einen Ausflug oder ähnliches haben die Kräfte nicht gereicht.
Der ohnehin mangelhafte ÖV ist keine Option, wenn man nicht mehr laufen kann. 
 
Schwimmen kann ich wesentlich besser:
bin diesjahr 127 800 m geschwommen, alle Bahnen gezählt.
 
Habe allerhand Bücher gelesen, u.a. die Biographie von Wolfgang Hilbig,
einem Autor, dessen  Lyrik und Prosa ich gleichermaszen schätze.
Über Sommer, im Garten-Liegestuhl, habe ich mir alle 30 Grappa-Krimis
von Gabriella Wollenhaupt zu Gemüte geführt - einfach köstlich!
Habe auszerdem einige orthodoxe liturgische Texte aufgetrieben und sprachlich
entschlüsselt - das ist auch eine ganz besondere Freude.
Oft schwer zu finden. Und in Deutsch sowieso nicht.


Dafür fehlten dem Jahr dann auch die Tiefpunkte
Oder kann ich mich nur nicht daran erinnern?
 
Das einzige für mich erreichbare Freibad schlosz seine Pforte schon am 31. August.
Als der richtig schöne Sommer erst begann. 
Das machte mich sehr traurig.
Und meine Hoffnung, endlich ärztliche Hilfe zu bekommen, 
war wieder Fehlanzeige und brachte mir ein sehr unschönes Erlebnis.
Das kann einen ziemlich runter reiszen.
Die augenärztliche Diagnose über 10% Sehkraft ist auch nicht sehr erhebend.
 
Aber die Summe der schönen Momente ist das, was bleibt!
 
*
 
Besonders dankbar bin ich:
 
- für meinen Schatz. Immer wieder. 
- für meine liebe alte Katze, die mir noch erhalten geblieben ist.
Und das ganze Jahr war kein Tierarzt nötig...
- dafür, dasz ich die Ausheilung meiner Knieverletztung, zwar sehr langwierig 
und schmerzhaft, aber dennoch ganz alleine hinbekommen habe.
- für die Gaben vom Foodsharing und Tafel, so dasz immer genug zu Essen da war
- für meinen Garten, die Blüten, die Beerenfrüchte und den Apfelbaum.
- für mein Dach über dem Kopf.
- für unzählige Vogelkonzerte.
- für Grün und Blumenduft.
- für etwas mehr Regen als in den Vorjahren.
- dafür, dasz unser Stückchen Welt von Krieg und Zerstörung verschont geblieben ist.

 *

Bloggen macht mir Freude. Etwas Schönes zu teilen.
Mein Herzensprojekt, die Bilderserien zu den Meditationen
habe ich diesen Montag mit der Nr.50 vorerst beendet.
Es geht aber bestimmt bald weiter, wenn ich von der Autorin
neue Texte bekomme.
Die bereits geschrieben, aber noch nicht gedruckt sind.
Dann erfahren sie in meinem Blog ihre Premiere.

Ansonsten bin ich weder bei Instagram noch bei Facebook aktiv.
Ich zähle keine Follower, Klicks oder Likes.
Ich lebe mein Leben für mich selbst und nicht für andere.
 
 
*
 
Mal sehen, wohin das nächste Jahr mich führen wird.
Allzu grosze Pläne mache ich nicht mehr.
Ich bin gespannt, was kommt... und werde das für mich Beste daraus machen.
 
 

 
*
 
Das Kleingedruckte:
Was ich mir im kommenden Jahr wünsche (aber doch nicht realisieren kann):
- einmal ein Theater/Kulturveranstaltung, Parkfest etc. besuchen
- die einzigen persönlich bekannten Bloggerfreunde wieder treffen
- manchmal Menschen begegnen, inspirierende Kommunikation haben
- einmal in einem See schwimmen
- einen Ausflug machen können mit einem Auto
- einen Flohmarkt besuchen
- öfter Eis essen
- so viele Osteopathie-Behandlungen bekommen bis ich längerfristig schmerzfrei bin
und vielleicht sogar wieder laufen kann(?)


*
 

Entstanden ist dieser Post durch einen Impuls von Judith Peters.
Zu ihr schicke ich nun auch meinen Link.