Seit drei Jahren lebte sie nun schon mit ihm in der steinernen Villa.
Hatte alles, was das Herz begehrt.
Glaubte sich zuhause in der schillernden faszinierenden Welt.
Es war wie ein Rausch: Reisen an ferne Strände, Ausfahrten im Porsche,
Pferderennen, Galas, funkelnde Feste.
Ihr Bild in den Zeitungen und jeden Tag ein neues, noch eleganteres Kleid.
Ihre Schönheit betörte alle - wer sah da schon die feuchte Spur,
die sie manchmal auf den Parkettböden hinterliesz?
Doch eines Tages war da gerade mal niemand.
Einfach nur Stille.
Und da war sie wieder: die leise Flötenmelodie.
Vergessen geglaubte.
Sie legte die teuren Kleider ab, schritt die Stufen hinunter,
ein kurzes Platschen und sie ward nie wieder gesehn.
Spürhunde konnten keine Witterung aufnehmen.
Ihre Leiche fand man nie.
Nur ein Wanderer behauptete später,
er habe sie fernab in den Bergen an einer Quelle tanzend beobachtet.
Er wurde belächelt.
*
Dank an Myriades Impulswerkstatt für das Inspirationsfoto.
Ohhh, eine sehr gelungene Geschichte! "wer sah da schon die feuchte Spur,
AntwortenLöschendie sie manchmal auf den Parkettböden hinterliesz" gefällt mir sehr. Ein Hinweis auf Untergründiges, das kommen wird. Hast du geschrieben, dass du keine gute Erzählerin gibst? Das kann ich nicht bestätigen!
Vielen Dank für den schönen Beitrag zum Impulswerkstatt, dem letzten des Jahres und ganz liebe Grüße zum guten Rutsch!