Ein Jahr neigt sich dem Ende.
Die Früchte sind gereift, die Ernte eingebracht.
Schöne Augeblicke konserviert als Vorrat für die Seele.
Übermorgen liegt sie hinter uns - die längste dunkle Nacht.
Dann geht es langsam wieder aufwärts.
Tröstlich. Sich darauf zu verlassen.
Gesundheitlich gesehen war es diesmal nicht "mein" Jahr.
Aber meine Zeit ist es ja sowieso nicht.
Zeit wird mir geschenkt.
Die Frage ist: wie gehe ich um damit?
Zwölf Monate, 52 Wochen, 365 Tage, 8760 Stunden etc.
Wer zählt die Momente?
All diese kleinen einzigartigen stillen oder auch mal lauten Momente
die im Gedächtnis bleiben
die die Brotzeit im Dickicht des Alltags sind.
Wegzehrung. Überlebenskost.
Der Duft von Alpenveilchen, wenn drauszen Frost das Zepter schwingt.
Der Widerschein des Nachmittags auf dem Eis.
Die kalten grauen Tage. Wenn die Welt so leise ist.
Aufbrüche.
..und am Ende nur die Deko bleibt. Die Meeres-Sehnsucht auszuleben...
Das Spiel mit Fetzen, Farben, Fantasie.
So kann es von Neuem beginnen.
*
Dieses Jahr war wie ein ruhiger Flusz.
Ohne besondere Highlights, immer so dahin.
Zweimal im Sommer konnten wir essen gehen.
Asiatisch, in einem schönen Garten.
Das ist immer ein besonderes Erlebnis.
Für einen Ausflug oder ähnliches haben die Kräfte nicht gereicht.
Der ohnehin mangelhafte ÖV ist keine Option, wenn man nicht mehr laufen kann.
Schwimmen kann ich wesentlich besser:
bin diesjahr 127 800 m geschwommen, alle Bahnen gezählt.
Habe allerhand Bücher gelesen, u.a. die Biographie von Wolfgang Hilbig,
einem Autor, dessen Lyrik und Prosa ich gleichermaszen schätze.
Über Sommer, im Garten-Liegestuhl, habe ich mir alle 30 Grappa-Krimis
von Gabriella Wollenhaupt zu Gemüte geführt - einfach köstlich!
Habe auszerdem einige orthodoxe liturgische Texte aufgetrieben und sprachlich
entschlüsselt - das ist auch eine ganz besondere Freude.
Oft schwer zu finden. Und in Deutsch sowieso nicht.
Dafür fehlten dem Jahr dann auch die Tiefpunkte.
Oder kann ich mich nur nicht daran erinnern?
Das einzige für mich erreichbare Freibad schlosz seine Pforte schon am 31. August.
Als der richtig schöne Sommer erst begann.
Das machte mich sehr traurig.
Und meine Hoffnung, endlich ärztliche Hilfe zu bekommen,
war wieder Fehlanzeige und brachte mir ein sehr unschönes Erlebnis.
Das kann einen ziemlich runter reiszen.
Die augenärztliche Diagnose über 10% Sehkraft ist auch nicht sehr erhebend.
Aber die Summe der schönen Momente ist das, was bleibt!
*
Besonders dankbar bin ich:
- für meinen Schatz. Immer wieder.
- für meine liebe alte Katze, die mir noch erhalten geblieben ist.
Und das ganze Jahr war kein Tierarzt nötig...
- dafür, dasz ich die Ausheilung meiner Knieverletztung, zwar sehr langwierig
und schmerzhaft, aber dennoch ganz alleine hinbekommen habe.
- für die Gaben vom Foodsharing und Tafel, so dasz immer genug zu Essen da war
- für meinen Garten, die Blüten, die Beerenfrüchte und den Apfelbaum.
- für mein Dach über dem Kopf.
- für unzählige Vogelkonzerte.
- für Grün und Blumenduft.
- für etwas mehr Regen als in den Vorjahren.
- dafür, dasz unser Stückchen Welt von Krieg und Zerstörung verschont geblieben ist.
*
Bloggen macht mir Freude. Etwas Schönes zu teilen.
Mein Herzensprojekt, die Bilderserien zu den Meditationen
habe ich diesen Montag mit der Nr.50 vorerst beendet.
Es geht aber bestimmt bald weiter, wenn ich von der Autorin
neue Texte bekomme.
Die bereits geschrieben, aber noch nicht gedruckt sind.
Dann erfahren sie in meinem Blog ihre Premiere.
Ansonsten bin ich weder bei Instagram noch bei Facebook aktiv.
Ich zähle keine Follower, Klicks oder Likes.
Ich lebe mein Leben für mich selbst und nicht für andere.
*
Mal sehen, wohin das nächste Jahr mich führen wird.
Allzu grosze Pläne mache ich nicht mehr.
Ich bin gespannt, was kommt... und werde das für mich Beste daraus machen.
*
Das Kleingedruckte:
Was ich mir im kommenden Jahr wünsche (aber doch nicht realisieren kann):
- einmal ein Theater/Kulturveranstaltung, Parkfest etc. besuchen
- die einzigen persönlich bekannten Bloggerfreunde wieder treffen
- manchmal Menschen begegnen, inspirierende Kommunikation haben
- einmal in einem See schwimmen
- einen Ausflug machen können mit einem Auto
- einen Flohmarkt besuchen
- öfter Eis essen
- so viele Osteopathie-Behandlungen bekommen bis ich längerfristig schmerzfrei bin
und vielleicht sogar wieder laufen kann(?)
*
Entstanden ist dieser Post durch einen Impuls von Judith Peters.
Zu ihr schicke ich nun auch meinen Link.
Danke für diese wunderschönen und stimmungsvollen Bilder. Es ist nicht das "Groszartige", sondern genau diese kleinen Momente, die zählen. Und ich bin mir sicher, dasz du auch einiges vom Kleingedruckten 2024 verwirklichen wirst.
AntwortenLöschen"Don't stop thinking about tomorrow
Don't stop, it'll soon be here
It'll be better than before"
...Masha, I enjoyed all of the images that you shared,. Simple things can be lovely. ☃️ 🎄 ❄️ 🎅🏼
AntwortenLöschenIch wünsche dir viele schöne Momente für 2024 und möge der eine oder andere Wunsch des Kleingedruckten in Erfüllung gehen! Ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht dir
AntwortenLöschenELFi
Liebe Mascha,
AntwortenLöschenui, ich musste jetzt ganz schön weit runter srollen um deinen Jahresrückblick zu finden. Du hast einen tollen Blog!
Ja, der ruhige Fluss spielt auch bei dir eine große Rolle. Schön dass du viele tolle Erinnerungen hast.
Deine Wünsche für das neue Jahr hören sich gut an, ich hoffe dass du einige erfüllt bekommst.
LG und alles Gute für das kommende Jahr, Heike