Heut ist es wieder soweit:
Tagebuchbloggen mit Frau Brüllen steht an.
Sehr früh im Dunkel vom Lager erhoben.
Schwellen überschritten: Kammer - Bibliothek (andre nennen es Wohnzimmer)
- Korridor - Küche - Bad...
Die üblichen Morgenrituale, dann Rinderherz zerkleinert und die schnurrbärtigen Gottheiten damit besänftigt. Sie waren sehr hungrig.
Und liebebedürftig sind sie sowieso. Da ist Zeit-Nehmen angesagt.
Element Feuer zum Frühstück (aber nicht nur)
und eine virtuelle Picstory gebastelt, denn die gibts bei mir immer dienstags.
In den Morgenhimmel geschaut zum Ankommen im Tag.
Die Birkenporlings-Ernte fertig zerkleinert.
Nun können die Pilze trocknen.
Novembersonne scheint ins kleine Fensterchen hinein.
Ich habe eine Audienz beim Medinzinmann und mache mich auf den Weg.
Es ist kühl drauszen, aber schön. Mag eigentlich gar nicht hineingehn.
Schon am Empfang steht eine Schlange
und im Wartebereich ist kaum ein Sitzplatz zu kriegen.
Ich sitze zwischen lauter weiszen alten Männern, Frauen in der Minderheit.
Eine wird hereingerollt, am Rollbett fixiert. Warum auch immer.
Nein, das ist hier nicht die Psychiatrie, sondern die Urologie.
Das Warten zermürbt mich.
Fremde, unbekannte Tempel und Ungewiszheit,
was dort mit mir angestellt wird, stressen mich sehr.
Ich bekomme zwei teils sehr unangenehme Untersuchungen in Aussicht gestellt.
Aber immerhin nimmt man die Auffälligkeit des Laborbefundes,
die ich schon seit fast zehn Jahren(!) jedes mal habe...
hier glücklicherweise ernst. Bisher interessierte das niemanden.
Endlich raus aus dem Gebäude, brauche ich dringend Frischluft
und etwas Sonnenschein - ich lasse mir mit dem Heimkommen Zeit.
Als ich daheim ankomme, bin ich so restlos erschöpft, dasz ich kaum noch
einen Schritt, eine Bewegung machen kann.
Dieses Warten im stickigen düsteren Korridor, direkt neben dem
Krankenbett, hat mir sämtliche Energie geraubt heute.
Ich habe Mühe, noch irgendwie zu funktionieren.
Die Schnurrbärtigen interessiert das aber nicht.
Da hat die Dienstmagd zu gehorchen.
Schlieszlich endlich raffe ich mich auf, den chinesischen Kohl
zu transformieren. Heute kommt ja fast alles aus China ;)
habe ich endlich eine leckere warme Suppe.
Dann wird es schon wieder dunkel.
Ich bessere noch ein schadhaftes Bett-Tuch aus und bin endgültig
am Ende mit Kraft für Aktivitäten.
Den Weg zum Foodsharing musz ich heute abend ausfallen lassen.
Und das, was ich eigentlich tun wollte seit Wochen, nämlich die
Bilderbucharbeit wieder aufnehmen...hab ich auch heute nicht mehr geschafft.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Wie tröstlich!
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