Samstag, 22. Oktober 2011

Novella Matwejewa

ДОМА БЕЗ КРЫШ

Летняя ночь была
Теплая, как зола...
Так, незаметным шагом, до окраин я дошла.
Эти окраины
Были оправлены
Вышками вырезными, кружевными кранами.
Облики облаков, отблески облаков
Плавали сквозь каркасы недостроенных домов.
Эти дома без крыш — в белой ночной дали —
В пустошь меня зазвали, в грязь и в глину завели...
На пустыре ночном светлый железный лом,
Медленно остывая, обдавал дневным теплом.
А эти дома без крыш — в душной ночной дали —
Что-то такое знали, что и молвить не могли!
Из-за угла, как вор, выглянул бледный двор:
Там, на ветру волшебном, танцевал бумажный сор...
А эти дома без крыш словно куда-то шли... Шли...
Плыли,— как будто были не дома, а корабли...
Встретилась мне в пути между цементных волн
Кадка с какой-то краской,— точно в теплом море — челн;
Палка-мешалка в ней — словно в челне — весло...
От кораблей кирпичных кадку-лодку отнесло.
Было волшебно все: даже бумажный сор!
Даже мешалку-палку вспоминаю до сих пор!..
И эти дома без крыш,— светлые без огня;
Эту печаль и радость;
Эту ночь с улыбкой дня!

1961-1962

Häuser ohne Dach

Die Sommernacht, die war
Warm, ach so aschenwarm,
und unbemerkten Schrittes
kam ich da zum Stadtrand hin.
Und dieser Stadtrand, der
War dort ja eingefasst
Von ausgeschnittnen Türmen
Und von Kränen, spitzendünn.
Der Wolken dünner Schein,
der Wolken Widerschein
schwamm hin durch die Gerippe
all der Häuser, halbgebaut.
Die Häuser dachlos da
In ferner weißer Nacht
Haben mich in die Leere
Und in Schlamm und Lehm gebracht…
In Nacht so wüst und weiß
Gab heller Eisenschrott,
ganz langsam kälter werdend,
seine Wärme ab vom Tag,
und die Häuser ohne Dach
in schwüler ferner Nacht,
die wussten etwas, etwas,
dass sie schwiegen wie ein Grab.
Um Ecken, wie ein Dieb,
hat bleich der Hof geblickt,
dort wie im Zauberwinde
tanzten Abfall und Papier;
die Häuser dachlos da
gingen, wie’s schien, wohin
sie
schwammen, als wärn sie keine
Häuser, sondern Schiffe, hin.
Und ich traf auf dem Weg
In wellen von Zement
Ein Faß, ein Faß mit Farbe
Wie ein Boot im warmen Meer.
Der Umrührstock im Faß
War wie ein Ruder drin;
Vor den steinernen Schiffen
Trieb das Faß-Boot schnell dahin…
Zauber war das, sogar
Abfall und Altpapier
Und diese Umrührstange
Weiß ich noch wie heut und hier,
und die Häuser ohne Dach,
hell ohne Feuerschein,
das Glück und diese Trauer,
diese ganz taghelle Nacht.

- deutsch von Rainer Kirsch –
aus „Russische Songs. Texte und Noten“
Verlag Volk und Welt, Berlin 1972

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