Montag, 14. Mai 2012

Josif Brodskij

В деревне Бог…

В деревне Бог живет не по углам,
как думают насмешники, а всюду.
Он освящает кровлю и посуду
и честно двери делит пополам.
В деревне он в избытке. В чугуне
он варит по субботам чечевицу,
приплясывает сонно на огне,
подмигивает мне, как очевидцу.
Он изгороди ставит, выдает
девицу за лесничего и, в шутку,
устраивает вечный недолет
объездчику, стреляющему в утку.

Возможность же все это наблюдать,
к осеннему прислушиваясь свисту,
единственная, в общем, благодать,
доступная в деревне атеисту.

1964


Im Dorf lebt Gott …


Im Dorf lebt Gott nicht nur versteckt in Ecken,
wie Spötter glauben, sondern überall.
Das Dach erleuchtet Er, auch die Bestecke,
und teilt gerecht die Türen halb und halb.
Hier gibt's Ihn überreich. Im Eisentöpfchen
kocht Er zum Schabbes Linsen und Ragout,
macht auf dem Herd so manch verträumtes Tänzchen
und blinzelt mir als Augenzeugen zu.
Er stellt die Zäune auf und gibt das Mädchen
dem Jägersmann zur Frau und lässt ganz oft
zum Spaß den Förster nur ein Luftloch treffen,
der einen Entenbraten sich erhofft.

Die Fähigkeit, das alles zu begreifen,
nachdem man lauschte, wie der Herbstwind pfiff,
ist übrigens das Gnadenbrot, das einzge,
das man im Dorf bekommt als Atheist.


-deutsch von Eric Boerner -

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