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30.3. 7:06 (Mitteleuropäischer Sommerzeit)
Du. Mann an der Maschine und Mann in der
Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du
sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe
mehr machen – sondern Stahlhelme und
Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und
Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst Granaten füllen und
Zielfernrohre für Scharfschützengewehre
montieren, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst statt Puder und Kakao
Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod
erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder,
du sollst Haßlieder singen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst die Männer
kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst den Mord segnen
und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keinen Weizen
mehr fahren – sondern Kanonen und Panzer,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen
befehlen, du sollst Bomben und Phosphor
über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Schneider auf deinem Brett. Wenn sie
dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden,
dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen,
du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt
geben für den Munitionszug und für den
Truppentransport, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der
Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den
Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie und Mutter in
der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London,
du, am Hoangho und am Mississippi, du,
Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und
Oslo - Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der
Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt
Kinder gebären, Krankenschwestern für
Kriegslazarette und neue Soldaten für neue
Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es
nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!
Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann:
dann:
In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe
stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge
gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und
muschelüberwest den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich
fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben –
die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde
verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und
Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen
kraterzerrissenen Straßen –
eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen,
gefräßig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und
Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig,
unaufhaltsam –
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis
wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den
brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie
umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken –
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer
werden, verrotten, pilzig verschimmeln –
in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern
werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und
Kirschsaft verkommen – das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf
zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird
stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten
Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden
Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken
werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln - zerbröckeln - zerbröckeln
–
dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter
Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter
wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren
Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen
verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend - und
seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch
die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen
Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter
Tierschrei des letzten Tieres Mensch - all dieses wird eintreffen, morgen,
morgen vielleicht, vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn – –
wenn – –
wenn ihr nicht NEIN sagt.
- Wolfgang Borchert - (von hier kopiert)
Immer freitags, immer bei Barbara: der Lückentext.
*
3. Wo steckt eigentlich schon wieder die Katze?
5. Bringt mir mein Schatz aus B. wohl etwas Schönes mit?
denke ich: warum manche Firmen Hähnchenaufschnitt oder Schinkenscheiben immer so verkrumpelt verpacken - können die das nicht glatt legen?!
mag ich: das Kartoffelbrot und die übrige schöne Beute vom Foodsharing (ist mir diesmal gelungen)
mag ich nicht: die miese Atmosphäre dort, wo jeder versucht, dem andern möglichst schnell alles vor der Nase wegzuschnappen und es mir oft noch aus der Hand gerissen wird von bestimmten Leuten (nein, das sind keine wirklich Armen dort und auch keine grün-Alternativen, wie früher mal). Ich gehe sehr ungern dort hin und hab auch nicht immer soviel Glück...
spüre ich: Frühling
freue ich: weniger Heizkosten
fühle ich: etwas gestreszt, weil ich verschlafen hab (was zwei hungrige Raubtiere nicht akzeptieren konnten)
trage ich: eine lange vergessene Jacke, die ich auf dem Speicher gefunden hab. Früher war sie mir irgendwie zu weit... jetzt bin reingewachsen. Schön, wenn man nicht aus allem immer nur rausgewachsen ist!
brauche ich: Frühstück
höre ich: den Lüfter vom PC
mache ich: Frühjahrsputz und Ausmisten
lese ich: Leila Slimani "Dann schlaf auch du"
trinke ich: Grüntee und Wasser
vermisse ich: meinen Schatz, der grade in B. ist
schaue ich: auf eine blühende Forsythie
träume ich: von einem tollen Sommer und einem Freibad, das mal die ganze Saison über offen bleibt (schön wärs!).
*
Das verbinde ich mit Rina
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Veronika Povilionienė - Leliumoj (Litauisches Volkslied)
versuchte Google-Übersetzung:
Leliumoy hat mich zu Leliumoy geschickt
Das bemitleidenswerte kleine Mädchen im Seerosenteich
Lilie im Winter, Lilie im Winter
Barfuß über Brücken im Seerosenteich
Hallo, ich habe dir Hallo gebracht.
Im Schein eines Waldbrandes,
In der Lilie des Sommerschnees,
Der Winter war in vollem Gange.
Ich traf Lelium und ich traf Lelium
Sie liegen in den Armen des Vaters.
Meine Liebe, meine Tochter, meine Liebe,
Oh, mein liebes Kind,
Lily, wohin rennst du, Lily?
Winter in den Lilienfeldern
Barfuß über die Brücke.
Oh, meine Liebe, oh, meine Liebe
Gesendet von einem kleinen Mädchen namens Leliumoj
Hallo, ich habe dir Hallo gebracht.
Das Licht des Feldfeuers,
In der Lilie des Sommerschnees,
Der Winter war in vollem Gange.
Meine Liebe, meine Tochter, meine Liebe,
Mein Kind, meine Liebe
Leliumoy, du bist weggelaufen, Leliumoy
Schließlich im Lilienfeld.
Leliumoy, nimm du es, Leliumoy
Ein weißer Kieselstein in einem Seerosenteich,
Leliumoj, das war’s für dich, Leliumoj.
Ein Lagerfeuer im Wald.
Leliumoy, du bist weggelaufen, Leliumoy
Vergiss es, Liebling.
Leliumoy, nimm du es, Leliumoy
Im Schaum des Meeres, in der Lilie,
Leliumoj, das wird es für dich sein, Leliumoj
Sommerschnee in Lelium.
Leliumoy, du bist weggelaufen, Leliumoy
In den Lilien des grünen Waldes
Leliumoy, du hast es kaputt gemacht, Leliumoy
In der Lilie der grünen Nadeln,
Leliumoj, das wird es für dich sein, Leliumoj
Winterspaß im Lilienfeld.
Gegrüszt seist Du, Heilige Jungfrau
Die Tränen der Welt
Noch bevor sie das irdische Leid erkannt
freilich schon mit dem Gespür für die Kälte der Welt
und voll Furcht vor der undurchdringlichen Nacht
weinen die Kinder reine Tränen
Und als Erwachsene dann am Ende des Lebens
ohne zu verstehen warum sie groß geworden
halten sie an eine Minute im Lauf der Dinge und Zeit
und weinen dunkle schwere Tränen
Dabei weinen sie alle auf ihre eigene Art
des einen Weinen ist eine Scheidemünze
andere haben goldene Tränen
sie stecken sie in eine besondere Sparbüchse
Wenn man sich die Menschen so ansieht weinen auch die Engel
ihre Tränen sind Schneeflocken am Heiligen Abend
und an gewöhnlichen Tagen tragen ihre Tränen Sorge
den Wasserstand des Weltozeans konstant zu halten
- Wjatscheslaw Kuprijanow -
Deutsch von Peter Steger
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СЛЕЗЫ МИРА
Еще не ведая мирского горя
но уже осязая холод мира
и пугаясь его непроглядной ночи
чистыми слезами плачут дети
И уже взрослые на краю жизни
зачем они выросли не понимая
в беге времени улучив минуту
плачут темными тяжелыми слезами
И все-таки все по-разному плачут
чей-то плач разменная мелкая монета
а у иных и слезы золотые
они их складывают в отдельную копилку
Глядя на людей и ангелы плачут
их слезы снежинки в Рождественский вечер
а в обычные дни у их слез задача
поддерживать уровень мирового океана
Immer freitags, immer bei Barabara: der Lückentext.
*
6. Die Sonne lacht, der Himmel ist blau, da werd ich heut nicht in der Stube sitzen.
7. Was das Wochenende angeht, da findet die Straszensammlung der Gartenabfälle statt. Hurra! - Was wäre ich ohne diese?