Sie war sich ganz sicher: genau hier hatte es gestanden.
Das kleine Haus, indem sie einen kurzen Abschnitt
ihrer Kindheit verbracht hatte - die glücklichsten Tage
und Wochen überhaupt.
Es war Herbst damals.Oma ging mit ihr Blätter sammeln.
Und Moos. Auf einem Teller wurde ein Moosgärtchen angelegt.
Mit kleinen Tieren aus Zinn bevölkert.
Abends gab es Karamelmilch. Oma röstete Zucker in einer Pfanne
und stellte später die dampfende Kanne auf den Tisch.
In Kamelhaardecken eingehüllt lauschte sie Omas Geschichten.
Es war eine Zeit voller Wärme und Liebe und Trost.
Dann kam der Frost. Über Nacht.
Und es hatte geschneit. Mit Freude stand sie am Fenster.
Sah in die weisze Pracht.
Genau wie jetzt.
An dem Tage wurde sie abgeholt.
Nun stand sie wieder hier. Nach Jahrzehnten.
Und es lag Schnee.
Aber nichts erinnerte daran, dasz es einmal das Haus gab.
Oder der Schnee hatte die Spuren zugedeckt.
Sie standen ganz still. Lauschend.
Die Stille des Winters umgab sie.
Sonst nichts.
Kein Zeichen. Keine Stimme. Kein Zeichen.
Komm, lasz uns einen Wächter aufstellen,
sagte sie zu ihrem Liebsten.
Und sie stellten einen Wächter auf.
Ich bedanke mich bei Myriade für das Foto,
welches zur Impulswerkstatt November/Dezember gehört
Liebe Mascha,
AntwortenLöschendas ist eine wunderbare Geschichte. Aber was meinst du mit dem Wächter? Dem Foto nach vermute ich einen Schneemann.
Danke für deine Erzählung.
Herzliche Grüße – Elke
Wer sagt denn, dasz ein Schneemann kein Wächter sein kann?!
LöschenIch mache da übrigens öfter mit und hab schon allerhand geschrieben:
https://maschas-buch.blogspot.com/search/label/Impulswerkstatt