(einen mehr oder weniger poetischen Wortbeitrag zum Thema spare ich mir - so eine Baustelle ist und bleibt ziemlich belastend - )
Постоянство веселья и грязи
Вода в реке журчит, прохладна,
И тень от гор ложится в поле,
и гаснет в небе свет. И птицы
уже летают в сновиденьях.
А дворник с черными усами
стоит всю ночь под воротами,
и чешет грязными руками
под грязной шапкой свой затылок.
И в окнах слышен крик веселый
и топот ног, и звон бутылок.
Проходит день, потом неделя,
потом года проходят мимо,
и люди стройными рядами
в своих могилах исчезают.
А дворник с черными усами
стоит года под воротами,
и чешет грязными руками
под грязной шапкой свой затылок.
И в окнах слышен крик веселый
и топот ног, и звон бутылок.
Луна и солнце побледнели,
созвездья форму изменили.
Движенье сделалось тягучим,
и время стало, как песок.
А дворник с черными усами
стоит опять под воротами
и чешет грязными руками
под грязной шапкой свой затылок.
И в окнах слышен крик веселый
и топот ног, и звон бутылок.
14.10.1933
- Даниил Хармс - (1905 – 42)
Die Beständigkeit von Fröhlichkeit und Schmutz
Das Wasser im Fluß murmelt kühl, / und der Schatten der Berge legt sich aufs Feld, / und es erlischt am Himmel das Licht. Und die Vögel / fliegen schon in Traumgesichten. / Und der Hauswart mit schwarzem Schnurrbart / steht die ganze Nacht am Tor / und kratzt sich mit schmutzigen Händen / unter dem schmutzigen Hut seinen Nacken. / Und hinter den Fenstern hört man fröhliche Schreie, / und Stampfen von Füßen und Klirren von Flaschen. / Es vergeht ein Tag, dann eine Woche, / dann gehen Jahre vorbei, / und die Menschen verschwinden in Reih und Glied / in ihren Gräbern. / Der Hauswart aber mit schwarzem Schnurrbart / steht Jahre am Tor / und kratzt sich mit schmutzigen Händen / unter dem schmutzigen Hut seinen Nacken. / Und hinter den Fenstern hört man fröhliche Schreie, / und Stampfen von Füßen und Klirren von Flaschen. / Mond und Sonne sind verblichen, / die Sternbilder haben ihre Form verändert, / die Bewegung ist zäh geworden, / und die Zeit wurde wie Sand. / Der Hauswart aber mit schwarzem Schnurrbart / steht wieder am Tor / und kratzt sich mit schmutzigen Händen / unter dem schmutzigen Hut seinen Nacken, / und hinter den Fenstern hört man fröhliche Schreie, / und Stampfen von Füßen und Klirren von Flaschen.
Aus „Russische Lyrik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ Russisch/Deutsch
Herausg. von Kay Borowsky und Ludolf Müller
Verl. Philipp Reclam jun. Stuttgart
Чудная картина,
Как ты мне родна:
Белая равнина,
Полная луна,
Свет небес высоких,
И блестящий снег,
И саней далеких
Одинокий бег.
Wunderbares Bild, / wie bist du mir vertraut: / Weiße ebene, / Vollmond,
Licht des hohen Himmels, / glitzernder Schnee, / und des fernen Schlittens / einsame Fahrt.
- Afanasij Fet - ( 1820 – 92)
Aus „Russische Lyrik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ Russisch/Deutsch
Herausg. von Kay Borowsky und Ludolf Müller
Verl. Philipp Reclam jun. Stuttgart