Es wird langsam dämmerig.
Ich stelle die Friedhofslaterne und einige Grablichte auf die Treppenstufen
und einen Korbteller voller Süszigkeiten dazu.
Mein Katzentier ist anfangs irritiert über die flackernden Lichter,
setzt sich dann aber doch vor die Haustür.
Im fortgeschrittenen Alter ist er nicht mehr so aktiv im Umherrennen,
sondern sitzt vornehmlich am Spätnachmittag/Abend gern stundenlang
vor der Haustür - unter der Türmatte liegt noch eine warme Decke.
Da ich am Hang wohne, hat er von dort alles gut im Blick.
Bald geht es los mit den kleinen Geistern und es liegt wieder so ein Summen
von fernem Kinderlachen und diese Atmosphäre der freudigen Erwartung
in der Luft, die ich zu dieser Stunde jedes mal wahrnehme.
Sobald sich ein Trüppchen meiner Haustür nähert, geht das Katzentier
jedes mal stiften - aus seiner Streunerzeit ist ihm ein gewaltiges Misztrauen,
eine Menschenscheu geblieben, die er nie ganz überwunden hat.
Und eigentlich ist dies die perfekte Inszenierung: zu Grablichten
und Süszkram läuft den Kindern dann noch eine schwarze Katze über den Weg.
Von rechts nach links, wie es sich gehört.
Er hat perfekt mitgespielt bis es ihm zu bunt wurde.
Dann kam er rein und legte sich aufs Bett.
Heute ist der Spuk vorbei und seine Welt wieder in Ordnung.