HK - Du und ich, meine Freiheit
"Die Vollendung setzt sich aus Kleinigkeiten zusammen" (Joseph Joubert)
Immer freitags, immer bei Barbara: der Lückentext.
*
3. Langsam könnte die Kälte vorbei sein, ich habe genug gefroren (und trotzdem noch zuviel Gas verbraucht). Winter ist nicht meine Zeit.
7. Was das Wochenende angeht, ach fragt mich doch nicht sowas!
spüre ich: Vorfreude auf den Frühling
freue ich: dasz morgen Valentinstag ist
fühle ich: Müdigkeit, weil ich wieder viel zu wenig Schlaf gekriegt hab
trage ich: den halben Kleiderschrank
brauche ich: bald Frühstück
höre ich: wie sich die Katze putzt
mache ich: nachher meine Blätter weiter, sobald es oben etwas wärmer ist
lese ich: Saša Stanišić - Wie der Soldat das Grammophon repariert
trinke ich: Schwarz- oder Früchtetee, je nach Tageszeit
vermisse ich: meine frühere Beweglichkeit
schaue ich: in den Morgenhimmel, wird schon bald hell
*
Das verbinde ich mit Rina
Krieg
Was jubelt ihr und schwenkt die bunten Tücher?
Und brüllt den Krieg?
Werdet vor heiligem Gottgeist schamrot!
Hunger und Seuche und Tod
feiern den Sieg.
Was schießt ihr plötzlich auf euren Menschenbruder,
den ihr geliebt?
Fallt sengend über sein Gut und Habe her?
Staaten- und Völkerrecht. Wißt ihr nicht mehr,
daß es Menschenrecht gibt?
Leichenfeld. Kunst und Wissenschaft sind ein Gelächter.
Krähenmusik
Gott ist verjagt. Stumm ist sein Buch der Bücher.
Was jubelt ihr und schwenkt die bunten Tücher?
Und brüllt den Krieg?
- Oskar Kanehl (1888 - 1929) -
Aus: Oskar Kanehl, Die Schande. Gedichte eines dienstpflichtigen Soldaten aus der Mordsaison 1914-1918. Die Aktions-Lyrik [Bd. 7] . Hg. von Franz Pfemfert. Berlin-Wilmersdorf: Verlag Die Aktion, 1922
Die Bilder eines Tages, gesammelt bei Caro.
nach dem zweiten/krieg
nach dem zweiten
krieg vergaß man beim aufräumen
einige vokabeln
aus der welt zu schaffen.
noch immer nicht
sind aus der deutschen sprache verbannt
wörter wie
unverbrüchlich
unzertrennlich
uneinnehmbar
unbesiegbar.
rundfunk und presse. ach arme
beine zu allengutendingen -
- Wolfgang Hilbig -
Aus: Wolfgang Hilbig: Gedichte. Frankfurt/Main: S. Fischer, 2008, S. 14
*
Immer freitags, immer bei Barbara: der Lückentext.
*
6. Ich weisz nicht, was die Zukunft bringt. Aber das ist vielleicht auch gut so.
7. Was das Wochenende angeht, das sind für mich Tage wie andere auch.
(Sorry für diesen pessimnistischen Post)
Das schicke ich zu czoczo's Nature Thursday
mag ich nicht: Blogger, die bei #WMDEDGT oder 12von12 unbedingt die ersten sein wollen und in deren Beitrag dann nur die ersten Sätze stehn. Da fühle ich mich vera*scht und dafür gugge ich aus Prinzip dann nicht nochmal da rein.
spüre ich: leichte Frühlingsvorahnung
freue ich: dasz Lichtmesz war und es wieder länger hell bleibt
trage ich: immer das Gleiche
brauche ich: frisches Obst
höre ich: die Heizung leise summen
mache ich: eine schöpferische Pause - ich käme ja heute eh zu nix
lese ich: Karl-Markus Gauß "Lob der Sprache, Glück des Schreibens"
trinke ich: Schwarztee mit tropischem Aroma
schaue ich: in nasse Nebelssuppe, die langsam heller wird
*
Das verbinde ich, wie immer, mit Rina
Der Herr ist mein Hirte - Psalm 22 (23)
Heute ist wieder Tagebuchbloggen bei Frau Brüllen angesagt.