Sonntag, 13. Dezember 2009

Spuren im Schnee


Paraphrase von den Spuren im Schnee
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Im Schnee lief eine Spur von bloßen Füßen.
Sie ging verloren, irgendwo am Straßenrand,
von Schuhn zertreten, wehrlos, unerkannt.
Nun werd ich winterlang den Bruder suchen müssen.

Im Schnee lief eine Spur von bloßen Füßen:
Wir gingen warm verhüllt durch dunkle Zeit.
Weh uns, wenn wir dereinst den Frost der Herzen büßen!

Sie ging verloren, irgendwo am Straßenrand...
Wen kümmerts, ist man selber nur gefeit!
Die Flocke schmilzt nicht mehr, denn lieblos ist die Hand.

Von Schuhn zertreten, wehrlos, unerkannt:
Dies ist das Ende. Niemand gibt Geleit.
Ein böser Frost hat alle Träume längst verbrannt.

Nun werd ich winterlang den Bruder suchen müssen:
Vielleicht werd ich am Wege selbst verschneit...
Wenn Gott uns fände? Ach, nur seinen Saum zu küssen!

Im Schnee lief eine Spur von bloßen Füßen.
Sie ging verloren, irgendwo am Straßenrand,
von Schuhn zertreten, wehrlos, unerkannt.
Nun werd ich winterlang den Bruder suchen müssen.

- Christine Busta -
aus "Der Regenengel" St.Benno-Verlag Leipzig 1977

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