Meditation zum Wochenbeginn

 

 

 

O Ewige, hilf mir!
Das Wasser reicht mir bis zum Hals!
   Ich versinke im tiefen Schlamm meiner Illusionen!
Da ist kein Grund zu sehen
   im tiefen Wasser.

Die Flut will mich ertränken.
   Ich habe mich müde geschrien.
Meine Stimme ist heiser,
    doch ich vertraue Dir.
Du weißt um meine Irrungen,
   Du kennst meine Verstrickungen.
   Dir ist nichts verborgen.

Stärke mich gegen Angriffe,
   lass nicht zu,
      dass ich mich beschämt fühle.
Zeige mir Deine Weisheit,
   lass mich Deine Liebe spüren
   und Deine Gerechtigkeit erkennen.
Dann vergehen Traurigkeit und Angst.
   Mein Zorn verraucht.


Ich bin fremd geworden meinen Geschwistern
   und unbekannt meinen Eltern.
Man spottet über mich.
   Ich bin voller Scham und Leid,
   ich verachte mich selbst.
Die Menschen lästern über mich. 
   Ich aber wende mich zu Dir!

Durch Deine Weisheit lehre mich,
   damit ich Deine treue Hilfe ergreife.
Stärke mich,
   dass ich nicht ins Unglück versinke.
Rette mich vor dem tiefen Wasser,
   vor der Flut,
      die mich zu verschlingen sucht.
Ziehe mich aus der Grube,
   die über mich zusammenstürzt.

Wende Dich mir zu,
   denn Deine Liebe und Gerechtigkeit sind tröstlich.
Verbirg Dein Angesicht nicht vor mir,
   denn mir ist angst!
Hilf mir eilends,
   denn Deine Weisheit macht mir Mut!

Erlöse mich
   von dem Einfluss meiner Hirngespinste.
Du weißt,
   dass sie mir schaden
   und mich leiden lassen.

Meine Illusionen brechen mir das Herz
   und machen mich krank.
Ich warte,
   ob jemand mit mir leidet,
      aber keiner ist da.
Niemand tröstet mich,
   keiner richtet mich auf.
Die Menschen geben mir Galle zu essen
   und Essig zu trinken.

Doch ich ergreife jetzt Deine Weisheit.
   Ich brauche keine Illusionen mehr.
Ich muss niemanden mehr verwünschen,
   ich kann auf grimmigen Zorn verzichten.
Ich wende mich Deiner Liebe und Gerechtigkeit zu,
   meine Irrtümer lasse ich hinter mir.
      Das macht mich frei!
Möge diese Freiheit 
   die ganze Welt erfüllen,
      alle Menschen und Völker.

Nach Deiner Liebe und Gerechtigkeit
   will ich handeln.
Ich weiß:
Keiner wird getilgt aus dem Buch des Lebens,
   allen wird Weisheit zuteil.
Noch bin ich elend,
   aber der Wandel kommt.
Denn Du hilfst, 
   wenn ich Dir vertraue.
Ich will Dir folgen,
   Dich loben, ehren
   und Dir danken!

Alle Menschen sollen sich freuen
   und jubeln.
Denn mit ihrem höheres Selbst 
   überwinden sie ihr Ego.
Himmel, Erde und Meere
   spiegeln Deine Schönheit!

Dank sei Dir,
Du Göttliches in mir,
   Du mein höheres Selbst!

- Anna vom Sternengrund -  inspiriert vom 68. Psalm

  (mit freundlicher Genehmigung der Autorin)

 

*

"Mystischer Psalter Teil 3.  Das Buch des Vertrauens"
ist im Brockenmystik-Verlag erschienen.