Wie heißen die Katzen?
Wie heißen die Katzen? gehört zu den kniffligsten Fragen
Und nicht in die Rätselecke für jumperstrickende Damen.
Ich darf Ihnen, ganz im Vertrauen, sagen:
Eine jede Katze hat drei verschiedene Namen.
Zunächst den Namen für Hausgebrauch und Familie,
Wie Paul oder Moritz (in ungefähr diesem Rahmen),
Oder Max oder Peter oder auch Petersilie
Kurz, lauter vernünft’ge, alltägliche Namen.
Oder, hübscher noch, Murr oder Fangemaus
Oder auch, nach den Mustern aus klassischen Dramen:
Iphigenie, Orest oder Menelaus
Also immer noch ziemlich vernünft’ge, alltägliche Namen.
Doch nun zu dem nächsten Namen, dem zweiten:
Den muss man besonders und anders entwickeln.
Sonst könnten die Katzen nicht königlich schreiten,
Noch gar mit erhobenem Schwanz perpendikeln.
Zu solchen Namen zählt beispielsweise
Schnurroaster, Tatzitus, Katzastrophal,
Kralline, Nick Kater und Kratzeleise
Und jeden der Namen gibt’s nur einmal.
Doch schließlich hat jede noch einen dritten!
Ihn kennt nur die Katze und gibt ihn nicht preis.
Da nützt kein Scharfsinn, da hilft kein Bitten.
Sie bleibt die einzige, die ihn weiß.
Sooft sie versunken, versonnen und
Verträumt vor sich hinstarrt, ihr Herren und Damen,
Hat’s immer und immer den gleichen Grund:
Dann denkt sie und denkt sie an diesen Namen
Den unaussprechlichen, unausgesprochenen,
Den ausgesprochenen unaussprechlichen,
Geheimnisvoll dritten Namen.
- T.S. Eliot - übersetzt von Erich Kästner
Wie heißen die Katzen? gehört zu den kniffligsten Fragen
Und nicht in die Rätselecke für jumperstrickende Damen.
Ich darf Ihnen, ganz im Vertrauen, sagen:
Eine jede Katze hat drei verschiedene Namen.
Zunächst den Namen für Hausgebrauch und Familie,
Wie Paul oder Moritz (in ungefähr diesem Rahmen),
Oder Max oder Peter oder auch Petersilie
Kurz, lauter vernünft’ge, alltägliche Namen.
Oder, hübscher noch, Murr oder Fangemaus
Oder auch, nach den Mustern aus klassischen Dramen:
Iphigenie, Orest oder Menelaus
Also immer noch ziemlich vernünft’ge, alltägliche Namen.
Doch nun zu dem nächsten Namen, dem zweiten:
Den muss man besonders und anders entwickeln.
Sonst könnten die Katzen nicht königlich schreiten,
Noch gar mit erhobenem Schwanz perpendikeln.
Zu solchen Namen zählt beispielsweise
Schnurroaster, Tatzitus, Katzastrophal,
Kralline, Nick Kater und Kratzeleise
Und jeden der Namen gibt’s nur einmal.
Doch schließlich hat jede noch einen dritten!
Ihn kennt nur die Katze und gibt ihn nicht preis.
Da nützt kein Scharfsinn, da hilft kein Bitten.
Sie bleibt die einzige, die ihn weiß.
Sooft sie versunken, versonnen und
Verträumt vor sich hinstarrt, ihr Herren und Damen,
Hat’s immer und immer den gleichen Grund:
Dann denkt sie und denkt sie an diesen Namen
Den unaussprechlichen, unausgesprochenen,
Den ausgesprochenen unaussprechlichen,
Geheimnisvoll dritten Namen.
- T.S. Eliot - übersetzt von Erich Kästner
*
Manchmal frage ich mich, wie Katzen zu ihren Namen gekommen sind.
Frau Pieselschön zum Beispiel.
Andere werden sich vielleicht auch fragen, wieso mein Katzentier Merula heiszt.
Und Merula ist eigentlich ein ER.
War bereits kastriert, als das ziemlich elende, hungrige schwarze Wesen im
bitterkalten Winter 2011/12 hier ankam.
Misztrauisch und scheu (bis heute geblieben), liesz es sich nicht aus der Nähe
betrachten oder gar berühren...nahm Futter aber gerne an.
Ich stellte ihm eine Schutzhütte mit warmer Decke vors Haus, denn
reinkommen mochte es nicht bzw. einige Wochen später zeigte sich seine
Allergie gegen geschlossene Türen (auch bis heute vorhanden) und ich konnte
die Haustür bei strengem Frost ja nicht stundenlang offen lassen.
Erst viel später, über Sommer, wenn ich im Garten war...hat es dann ganz für
sich allein das Haus besichtigt und für gut befunden, darin zu residieren.
Soweit die Vorgeschichte.
Ich erinnere mich noch gut an den Wintertag, als Schatz und ich
in den Schnee hinausgingen, in einigem Abstand sahen wir das Katzentier.
Und dann hörte ich einen Laut wie das Zwitschern einer Amsel.
Es kam aber von ihm.
Und da Amsel auf lateinisch turdus merula heiszt, bekam es
also von mir den Namen Merula.
Dasz es ein Kater ist, konnte ich auf den Sicherheitsabstand nicht erkennen.
Er war eine echte "Amselkatze", immer eher Zwitschern als mauzen.
In Auseinandersetzungen mit anderen wirkte die Stimme oft kläglich.
Erst jetzt, in den letzten Jahren, hat sich eine typische Katerstimme
entwickelt und ich hören ihn öfter auf dem Hof vor sich hinbrabbeln
und Selbstgespräche halten. Ganz wie ein Alter eben.
In der Kommunikation mit mir zeigt er eine enorme Lautvielfalt.
Aber die hört sonst niemand,
denn er hat sich ausschlieszlich an mich angeschlossen.
*
Geschrieben für Christianes Maunztag *43.
Tarotkarten gibt es nächstes mal wieder -ich musz erst Fotos machen.
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