Mittwoch, 2. Oktober 2019

Bücherschätze




...ist das Monatsmotto der Zitronenfalterin für Oktober
Und weil das genau mein Thema ist, bin ich gerne wieder dabei.


Eine Leseratte war ich schon immer.
Mich kannst Du ruhig Ratte nennen, liebe Andrea,
denn ich mag Ratten. Und Rattengeschichten erst recht.
Sei es nun "Ein Weihnachtsgeschenk für Walter" oder die
anrührenden Ratten-Episoden in "Dr. Doolittles Zoo".




Kinderbücher mag ich sowieso.
Meine von früher und solche, die ich früher nicht hatte, erst heute kenne.
Wie z.B. Dr. Doolittle (in der Ausgabe mit den Zeichnungen des Autors)

Oder "Der geheime Garten", wunderschön illustriert...




und noch viel mehr - ich hab ein ganzes Regal voller Kinderbücher.

Allerhhand Märchenausgaben, schön bebildert







Natürlich auch Bücher für Erwachsene.
Am liebsten in schöner, poetischer und bildhafter Sprache.
Solche, die mir Bilder malen oder einen Film machen im Kopf.



Dauerlieblingsbücher sind für mich alle Werke von Friederike Mayröcker.
Meditativ, für Stimmung und Kopfkino gut.
Auch ihre Stimme, leicht monoton, mag ich, gebannt auf CD.
 Das sind übrigens die einzigen Hörbücher,
die ich wirklich mag. Mit denen ich zurechtkomme.

Ansonsten lesen mir Hörbuchsprecher alles viel zu schnell.
Mein Lese-und Sprachzelebrationsthempo ist wesentlich langsamer.
Zelebrierend eben.
Statt Seiten fressend.



Konstantin Paustowski. Der begnadete Erzähler.
Seine Ansichten, seine Begegnungen, seine Erinnerungen.
Das ist wie Reisen im Kopf. 
Und Abenteuer.

Und Erinnerungen an ihn. Von anderen Literaten.

Das sind Bücher, die nehme ich immer wieder zur Hand.
Seit Jahrzehnten.


Boris Chasanow kam viel später dazu.
Da er im Westen lebte, kannte ich ihn in der DDR noch nicht.
Magische Kinobücher nenne ich das.
Viel schöner als Fernsehen, das habe und brauche ich gar nicht mehr.


Bilderbücher: Fotos, Gemälde, schöne Graphik und
besonders Farben - ich bin ein visueller Mensch!




In letzter Zeit
- mit zunehmender Sehschwäche und abnehmender Zeit -
habe ich Graphic Nouvels für mich entdeckt.
Sind noch nicht allzu viele, die ich bisher in die Hände bekam.
Aber jedes Einzelne ist ein ganz besonderer Genusz.
Eine eigene Kunstform, mit den Comics von früher
(die ich nie mochte!) nicht zu vergleichen.
Wenige Striche ersetzen ellenlangen Text.
Und alles ist drin. Und noch viel mehr im eigenen Kopf.


Ich freue mich auf weitere Endeckungen, bin gespannt!


*

Wenn Bücher keine Bilder hatten, war ich schon als Kind oft enttäuscht
und manchmal illustriere ich sie mir einfach selber.
In den Jahren zw. 2002 und 2010 entstanden die Mayröcker-Collagen.
Mehrere ihrer gedruckten Bücher vollständig abgeschrieben von Hand.

Dabei entsteht eine ganz eigener, einzigartiger Flow
und ich bekam ganz neuen Zugang zu ihrem Text.
Abschreiben, also von der Hand in die Seele, möchte ich es nennen.
Und wenn sie selbst sagt, übers Schreiben: "Es ist ein Alpenglühn"
dann fällt davon ein heller Glanz noch auf mich als Abschreibende.

Um jetzt keine falschen Schlüsse zuzulassen:
ich tue dies ausschlieszlich für mich selbst.
Um das Vergnügen des Abschreibens und Gestaltens
Paar Bücher davon hab ich verschenkt an nahestehende Menschen.
 Öffentliche Ausstellung oder Verkauf stehen jedoch nicht zur Debatte.
Nur beispielhaft einige Blätter, hier.




Das mit dem Abschreiben - nur für mich - ab ich übrigens oft praktiziert im Leben.
Manchmal auch nur, um einen schwierigen Text besser zu verstehn.



Meine - Edition Flügelfeder -.
Übr 70 Bände sind in diesen Jahren entstanden:
paar tausend Blätter, lose gesammelt in Mappen
nicht eingebunden, nur nummeriert.



*

In der Zeit davor fertigte ich kleine Leporellos in Schachteln.
Pappe mit Papier, Stoffetzen und vorn einem kleinen
rotlackierten Fliesensteinchen darauf:
- Edition Roter Stein -




Das war eigentlich ein Orakelspiel.
Alle Schachteln äuszerlich gleich,
30 Stück und daraus jeden Tag eine Geschichte ziehen.
Zur Poetisierung des Alltags.



















Leider ist mir die Hälfte dieser Serie abhanden gekommen.
Und auch meine gesamten Bücherschätze konnte ich nicht alle bewahren
über die Wirrens des Lebens hinweg.


Aber wenn ich etwas an der Deutschen Einheit geniesze:
die fast unbegrenzte Möglichkeit,
sich Bücher zu verschaffen, die man gern haben möchte.
Sogar für mich teilweise erschwinglich, gebraucht.
Da schätze ich ganz besonders auch das Internet.


Ansonsten bleibe ich ein altmodischer Mensch:
Bücher müssen auf Papier sein und zum Fühlen.
Mit ebook-Readern fange ich nichts an.
Und auch in Zeiten von www nutze ich nach wie vor
auch noch gedruckte Lexika und Sachbücher.


6 Kommentare:

  1. ...a fabulous collection, an E-reader will never be the same.

    AntwortenLöschen
  2. Und ich freu mich immer wieder, auch so ein inspirierendes Exemplar aus der "Edition Flügelfeder" zu besitzen....
    Eine tolle Bücherliebe zeigst du! Da sind die schönen Exemplare gut aufgehoben! Übrigens sind in unserer Bibliothek auch die bei uns zu DDR - Zeiten schwierig zu erwerbenden deutschen Klassiker aus dem Aufbau-Verlag zu finden. Da waren wir dankbar, Autoren lernen zu können, die bei uns kaum noch Verleger hatten.
    Meinen E-Book-Reader schätze ich auf Reisen und ich bin froh, manche Bücher zu meinen Great-Women- Recherchen in digitalisierter Form zu bekommen - hier ist überhaupt kein Platz mehr, eigentlich.
    GLG
    Astrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Astrid, Du hast keines aus der Flügelfeder-Edition, sondern ein späteres Collagen-Buch, für welches ich keinen Editionsnamen mehr gesucht/gefunden habe - warum eigentlich nicht?
      Flügelfeder, das sind ausschlieszlich die Mayröcker-Texte mit dem immer gleichen Engel-Stempel auf dem Titelblatt, hier nur schlecht zu erkennen.
      Ach ich hätte Lust, weiter zu "büchern" mit Papier und Klebstoff! Aber erst ruft der Garten...
      Herbstsonnengrüsze
      Mascha

      Löschen
  3. Besonders schöne Kinderbücher liebe ich auch sehr. Das sind wahre Schätze. Was für eine tolle kreative Sammlung Du hast.
    Irgendwann ist nur einfach kein Platz mehr für neue Bücher, deshalb verkaufe oder verschenke ich die alten und behalte nur die ans Herz gewachsenen. Dann ist wieder Platz für neue Bücher.
    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich sortiere natürlich auch regelmäszig aus und stelle ganz viele Bücher ins öffentl. Regal, für andere zum Mitnehmen. Bleiben darf nur, was ich garantiert noch einmal lesen werde oder eben Lexika und Bücher zum immer-wieder-Anschauen.
      Traurig bin ich höchsten über ungewollt verloren gegangene Lieblingsbücher...
      LG Mascha

      Löschen
  4. Was für eine Sammlung selbsterschriebener Bücher! Ich bin nie auf die Idee gekommen Bücher abzuschreiben. Oder gar zu Illustrieren. Wow.
    Dafür habe ich noch viele Bücher meiner Monster im Regal stehen. Ich mag die Kinderbücher nicht hergeben. Und es kommen immer mehr gedruckte Bücher bei mir an, die ich zum Großteil auch nicht mehr hergeben möchte. Zum Leidwesen meines Mannes. Weshalb ich tatsächlich schon das eine oder andere Buch als E-Book habe. Aber schönlesen, ist das nicht.
    Toller Post!
    Andrea

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über Dein Interesse und Deinen Kommentar.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.