Samstag, 31. Mai 2025

Tagessätze. Zehr-Rationen.

 

 

Sonntag

Aus den Dingen schwindet die Wärme.
Lese ich bei Andrea Karimé.
Manchmal schwindet auch einfach der Strom.
Wie hier und heute morgen. PC-Leiste defekt.
Manchmal haben auch Gegenstände 
längst Rente verdient und sie wollen nicht mehr.
Ersatz zu beschaffen wird nicht so schwer.
Dinge sind austauschbar.
Menschen sind es nicht.
Was, wenn die Wärme schwindet?
 
 
 
Dienstag 

Baldrianstaude zu Füszen.
Blüht schon fast.
Und dieser grosze Frauenmantelbusch.
Katze auf dem Schosz.
Schwarz auf violetter Decke.
Schläft ganz fest.
Buch ausgelesen.
Nicht aufstehn.
Katze nicht wecken.
Dunkle Wolke beobachten.


Mittwoch

Monatsende. Leergut zählen.
Noch einen Coupon vom letzten mal finden. Freu.
Für Katzenfutter reicht es.
Rückweg am Teich vorbei.
Atempause.
Vergebens erhofftes Froschkonzert.
Dafür Nieselregen. Noch erhoffter fast.
 
 
 
Freitag
 
Ein Hochsommertag mit Blauhimmel.
Altag geschafft.
Stiller Spätnachmittag im Garten.
Betörender Duft von Baldrianblüten.
Zum ersten mal riechen.
 Letztes Jahr hier ausgepflanzt.
Nicht der Katzenduft der Wurzeln,
sondern fast wie ein tolles Parfüm.
So eins würd ich mir wünschen.
Katze schläft auf mir, träumt und zuckt mit den Ohren.
Eines nur fehlt heute:
der Krach vom Schwimmbad, der an solchen Tagen
immer bis hier rauf zu hören ist.
Bad ist und bleibt verschlossen.
Nur Bül Bül singt ein kurzes Lied.
Hat mich noch nicht ganz vergessen.

 
*
 
Ein Tagessatz ist das, was ein Bürger ohne festen Wohnsitz ( Amtsbezeichnung), also ein Unbehauster, ein Trebegänger, 
ein Berber, wie sich viele selbst bezeichnen... vom Sozialamt bekommt. Wenn er sich dort meldet.  
Nicht alle tun das. Gültige Papiere sind Vorraussetzung.
Wer sich meldet, bekommt die Zehr-Ration für einen Tag. Das Geld zum Verzehren, zum Überleben. 

Ein Tagessatz kann aber auch Wörter haben.
Zum Zehren.  Zum Überleben. Oder einfach zum Sagen. 


Friedensgebet

 

Lasset uns Gott danken - Kinderchor des St. Elisabeth-Klosters Minsk 


 

Freitag, 30. Mai 2025

FreitagsFüller

 

 


Immer freitags, immer bei Barbara - der Lückentext. Das Original. 
 
*
 

1.  Die grünen Früchte der Felsenbirne interessieren niemanden.
Aber warte nur bis sie sich färben, dann ist die Vogelbande drin im Baum.
Da bleibt für mich nicht viel übrig von der leckeren Nascherei.

2.  Mich hat schon ewig niemand angerufen. Das uralte schnurgebundene
Telefon höre ich auch meist sowieso nicht, weil ich grad sonstwo bin in 
Haus und Garten, wenn das mal klingelt. Aber ich mag 
Angerufen-Werden auch nicht besonders gern, es ist also nicht schlimm.

3. Es hat nichts mit  meinem Eszverhalten zu tun, dass es hier immer noch 
viel zu wenig geregnet hat. Wenn das wirklich ginge, würde ich jeden Tag
meinen halbvollen Teller stehn lassen. Damit der Garten nicht vertrocknet ;)
Als Kind bekam ich immer gesagt: schön denTeller leer essen, sonst regnet es morgen!

4. Bei Knie-Operationen gibt es oft Komplikationen.
Da verzichte ich lieber darauf.

5.  Gestern habe ich Pflanzen eingetopft, die Forsythie beschnitten
und anderen Gartenkram erledigt .

6.  Es ist das wunderbarste Sommerwetter, aber unser Schwimmbad hat
 das Öffnen wieder nicht nötig. Die Schwimmbadbesuche sind mein 
absolutes Highlight und so ziemlich die einzige Auszeit vom Alltag, 
die für mich überhaupt möglich ist. Das kann sich wahrscheinlich 
niemand vorstellen, was mir das bedeutet.

7. Was das Wochenende angeht, das kommt immer viel zu schnell.
 
 
 

Friedensgebet

 


 

Donnerstag, 29. Mai 2025

Monatscollage Mai

 

 

 


Letzter Donnerstag im Monat: 
die_Birgitt lädt wieder zur Monatscollage ein
 
 

 
Ich mag nicht viel schreiben - es war ein ruhiger Monat ohne Highlights,
zum Glück auch ohne böse Überraschungen. Alltag eben.
Habe viel im Garten gelesen, Sonne genossen, auf Regen gehofft...
zwei Blogparaden mitgemacht und wollte mich eigentlich noch
an mehreren weiteren beteiligen. Hier gibt es über 80 derzeit.
Aber ich hab im Moment nicht allzu viel Lust zum Bloggen überhaupt.
Irgendwie ist die Luft raus. 
Dafür ein paar Stimmungsbilder.
 
 

 
Also dann: genieszt den Frühsommer und habt einen schönen Juni :) 
 
*
 
Verlinkt auch bei Judith Peters 
 

Gerade jetzt

 

 


 denke ich: was es doch im AL*I für kleckere Croissants gibt, die ich alle 
noch nie im Leben gegessen hab (erst jetzt dank Foodsharing)!

mag ich: das angenehm warme Wetter
 
mag ich nicht: dasz unser Fettsack von Bademeister die Eröffnung der Saison 
immer weiter nach hinten verschiebt, also heute auch nicht öffnet

spüre ich: starke Schmerzen in der rechten Seite und in den Beinen

freue ich: gestern so schönes Futter beim Foodsharing erjagt zu haben

fühle ich: Müdigkeit

trage ich: drauszen viel weniger als drin

brauche ich: endlich meine Schwimm-Bahnen (gegen die Schmerzen)

höre ich: 50-70 Jahre altes russisches Zeug, auf der Suche nach einer 
Stecknadel im Heuhaufen

mache ich: Haushaltskram, Garten, puzzeln

lese ich: Aline Herbing "Tiere, vor denen man Angst haben musz"

trinke ich: schönen Schwarztee, Wasser

vermisse ich: ausreichenden Schlaf

schaue ich: auf den Hof im Morgenlicht mit blühendem Rosenbusch

träume ich: mal etwas unternehmen zu können (träum weiter!)

*

Das verbinde ich wieder mit Rina

Friedensgebet

 

  Gregorianische Gesänge des Friedens und der Kraft 


 

Mittwoch, 28. Mai 2025

Wordless - без слов -

 

 


 Shared with Wordless Wednesday, WW@CatSynth

Das Mittwochslied

 

 Du wartest auf mich -
ein Lied (ca. 1978/79) von und mit Polad BülBül Ogly,
einem Sänger, Schauspieler, und Diplomaten aus Azerbaidzhan. 
 
 


Das Licht des Morgendämmers in den Wolken verloren
Das Laub das vergangenen Sommers raschelt in meiner Hand
Es wird einen gelbbraunen Herbst und eine verschneite Trennung geben
Aber Du wirst auf mich warten, Du, Liebevolle, Zärtliche, Du

Ich werde von Trennungsschmerz träumen, von Platenen und deinem Haus
Wo von dem Dach uns der Storchenvogel nicht nur einmal mit dem Flügel winkte
Es wird einen 
gelbbraunen Herbst und eine verschneite Trennung geben
Aber Du wirst auf mich warten, Du, Liebevolle, Zärtliche, Du
 
Doch im Frühling erwachen die Gräser, lächelnd und wispernd
Und Du kommst mir entgegen leuchtend mit einen roten Bouquet
Es wird einen
gelbbraunen Herbst und eine verschneite Trennung geben
Aber Du wirst auf mich warten, Du, Liebevolle, Zärtliche, Du

Es wird einen gelbbraunen Herbst und eine verschneite Trennung geben
Aber Du wirst auf mich warten, Du, Liebevolle, Zärtliche, Du...

- eigene Übersetzung -

Friedensgebet

 

 


 

Montag, 26. Mai 2025

Friedensgebet

 

HARPA DEI - Hymnus Akathistos 

 
 

Erklärungstext der Künstler auf youtube: 

 Der Hymnus Akathistos, der zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert komponiert wurde, gilt als die berühmteste Marienhymne der christlichen Ostkirche und ehrt die Gottesmutter mit den schönsten Anrufungen. Aus den 24 Strophen, aus denen er besteht, haben wir die letzte ausgewählt, in der wir Maria als „feste Burg der Kirche“ anrufen.

Sonntag, 25. Mai 2025

Samstag, 24. Mai 2025

Tagessätze. Zehr-Rationen.

 

 
Ein Tagessatz ist das, was ein Bürger ohne festen Wohnsitz ( Amtsbezeichnung), also ein Unbehauster, ein Trebegänger, 
ein Berber, wie sich viele selbst bezeichnen... vom Sozialamt bekommt. Wenn er sich dort meldet.  
Nicht alle tun das. Gültige Papiere sind Vorraussetzung.
Wer sich meldet, bekommt die Zehr-Ration für einen Tag. Das Geld zum Verzehren, zum Überleben. 

Ein Tagessatz kann aber auch Wörter haben.
Zum Zehren.  Zum Überleben. Oder einfach zum Sagen. 

*

Freitag

Der Wundervogel Bül-Bül singt in meinem Garten.
Fast wie eine Nachtigall.
Ich weisz nicht, wer er ist und krieg ihn nie zu sehn.
Bül-Bül eben.
 
Mal in der Blutpflaume, mal im toten Pflaumenbaum.
Vielleicht wird der deshalb nun doch wieder grün?
 
Singt ein langes Lied, ist plötzlich fort.
Dieses ewige Warten auf Regen.
 
*
 
Samstag
 
Jetzt ist die Zeit, die Wiese zu mähen.
Die Blätter der Schneeglöckchen sind müde und matt.
Sie haben genug Licht und Wärme getankt.
Ich schneide das Gras und den Giersch, lasse Margariten,
Glockenblumen und Blauäuglein unversehrt. Kleine Inseln.
Eine Taube spricht türkisch mit mir.
Ich mag fremde Sprachen.
Himmelgrau schickt endlich etwas Regen.
ich will nicht unbescheiden sein, aber: bitte bitte mehr davon!
 
 
 Sonntag
 
Der Morgen ist immer Katzenzeit 
die ist zum Schlaf noch nicht bereit
hat den Schwanz zum Haken gelegt
wie ein rechter Winkel. 
Knickschwanz.
Was Katzen so drauf haben eben.
Mrrrrrrrrrrrrr.

 
Montag
 
Schwarze Äuglein der Melone, winzig klein.
Da fallen mir die Kindheitszeiten ein. 
Da waren sie gröszer und viel mehr.
Als Vielauge kam die Melone daher.

Damals war eine Melone ein Ereignis.
Es gab sie nicht im Laden und auch nicht auf dem Markt.
Irgendwann im Sommer stand irgendwo ein Wagen an einer Straszenecke
Melonen wurden von der Ladefläche herunter gereicht.
Die Kunde verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Kinder rannten heim, holten Geld und rannten hin.
Manchmal schon ausverkauft. Ging schnell.
Meist aber glücklich mit der leckeren Kugel unterm Arm.
Wieder rennen.
Tropfen, schmatzen, drauszen essen.

 
Mittwoch

Morgens in der Altstadt.
Das ursprüngliche Katzenkopfpflaster hat man vor Jahrzehnten
entfernt um es jetzt durch pseudo-Buckelpflaster zu ersetzen.
Alptraum nicht nur aller Inlineskater.
Die alte Dame mit dem Rollator kommt vom Blumengeschäft.
Balanciert eine hohe Pflanze darauf.
Ganz behutsam über den Stuckerweg.
Die Freude sieht man ihr deutlich an.


Freitag

Alltag friszt die Worte auf. 
Einfach so.
Erschöpfung bleibt zurück.
Verstummen.
Es steht nicht immer gut um Wegzehrungen.

*


Das ist ein Experiment. Schon lange wollte ich das versuchen.
Ich weisz aber noch nicht, ob ich es weiterführe. Es ist nicht immer leicht, dem Alltag Worte abzutrotzen.
Ich bin kein Wortmensch.  Auch wenn ich Sprachen mag. Bin eher eine Visuelle.
Der langsam aber sicher die Bilder ausgehn. Mit zunehmender Gehunfähigkeit, sprich: Immobilität.

Momentan wenig Neigung zum Bloggen. Kommt noch dazu.
Ich weisz es jetzt einfach (noch) nicht. Ob und wie es weiter geht. Hier im Blog.



Friedensgebet

 

 Ya wela / Elderberry song - Seelenlied der Holunderkraft 
 mit Einladung zum Mitsingen


 

Mehr Informationen zu diesem Lied gibt es auf der Website von "Stimmvolk"

Freitag, 23. Mai 2025

FreitagsFüller

 

 


Hier kommt der Lückentext von Barbara
(eine kleine Smalltalk-Übung für Autist*innen) 
 
 
 1.  Komisch, dass die anderen oft Regen kriegen und wir hier nicht.
Der Mai war bisher schön, nur wieder viel zu trocken.

2.  Der neue Staubsauger war eindeutig ein Fehlkauf.
Der bringt überhaupt nix, angeblich sollte er so stark sein wie 4000Watt. 
Das Logo"Cleanma*x" hatte man auf der Abbildung gezielt wegretuschiert,
 sonst hätte ich ihn nie bestellt, sowas nenne ich Betrug!  (Aber es gibt 
natürlich Schlimmeres, wenn ich an Barbaras Banken-und Kreditkartenmisere denke)

3. Ich danke meinem Schatz für den Begleitschutz bein Foodsharing .

4. Beim Tapezieren sollte man von oben nach unten arbeiten.
Alles andere wird moderne Kunst ;)

5.  Wenn ich morgen 10 Millionen im Lotto gewinnen würde, bräuchte ich 
nicht mehr zur Tafel oder zum Foodsgharing zu gehen. Ich würde einen Koch 
und einen Chauffeur engagieren, damit ich endlich nicht mehr in der Küche stehe 
und auch mal rauskomme hier, in einem See schwimmen, Theater besuchen 
und Schönes ansehen kann. Das fehlt mir seit Jahren sehr.
Jaja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär!

6. Ich hätte gern mal ein paar Erdbeeren.

7. Was das Wochenende angeht, das wird wie alle anderen Tage auch.
 
 
 

Friedensgebet

 


 

Zartviolett. Drinnen und drauszen.

 

 


 

Tulpen im Fenster. Glyzinie drauszen davor. 
Zweimal lila. 
 
  

 
Zugegeben: die Fotos sind schon elf Tage alt,
haben es nur noch nicht ins Blog geschafft.
 
 

 
Mittlerweile sind beide verblüht.
Haben bleibenden Eindruck und paar schöne Bilder hinterlassen.
 
 

 



 

Donnerstag, 22. Mai 2025

Dessous? - Bitte, was?!?

 

Ich mag Blogparaden - eine schöne Möglichkeit,
über ein Thema gründlich nachzudenken und es klar zu formulieren.
Und nun kommt da eine Parade daher mit dem Titel 

 

 


Zugegeben: zu der Zeit, als ich noch als Hexe tanzte und zum Abschlusz 
des Abends meine Strippernummer hinlegte...da gab es schon ein paar 
Spitzenteilchen, um der Erwartung der Zuschauer zu entsprechen.
Sozusagen für den Dientsgebrauch.
 
Privat bin ich in meinen 65 Lebensjahren allerdings völlig ohne
solche Sachen ausgekommen und ich bin an fast allen Tagen des Jahres
auch "braless" unterwegs - da fühl ich mich einfach freier.
Und wohl in meinem Körper, so wie er nun mal ist.

Ich mag weder Dederonspitzenzeug, noch edle Seide, Lack etc.
und ich emfinde diese Teile vom Stil her oftmals als lächerlich!
Zum Glück hat auch nie ein Mann versucht, mir solches Zeug zu schenken,
das ich dann vielleicht auch noch tragen muszte.
Wobei es Männer genug gab in meinem Leben.
Auch ohne Dessous.

Zu einem Fotografen, der mich fragte, welche Dessous ich mitbringen könnte 
(ja, ich hab in ganz früherer Zeit auch Fotos gemacht)
meinte ich: Dessous?  - Da schmiere ich mich lieber mit Lehm ein!
Solcheart Fotos hab ich also nie machen wollen.
Körperbemalung, Licht und Schattenspiele, Verkleidung, Masken, Bewegung 
und andere kreative Ideen reizten mich viel mehr und daran hab ich Spasz gehabt.


Mein Schatz empfindet Dessous ähnlich wie ich und eher als Abtörner.
Erotik hab ich allemal auch anders hinbekommen.
In allen früheren Beziehungen.

Ich sehe in einem Forum oft private Fotos junger 
und auch sehr viel älterer Frauen,
die meinen, unbedingt ein Klischee bedienen zu müssen.
Die Ergebnisse wirken auf mich teils entstellend, auch wenn ich versuche, 
mich jeglicher Bewertung zu enthalten.
 
Der menschliche Körper jeden Geschlechtes ist schön.
In jedem Lebensalter.
Mit Zuwendung oder den Augen der Liebe betrachtet.
Ich war schon als Kind mit den Eltern nur am FKK-Strand,
da hab ich das frühzeitig begriffen.
Es ist die Ausstahlung sowie die gesamte Persönlichkeit,
die für mich die Freude am Menschen ausmachen.
Und auch die Erotik. Die immer ein Augenblicksgefühl ist.
Das solcher Attribute nicht bedarf.


Was nun mein Unterzeug betrifft: ja, es gibt natürlich welches.
Worauf ich nicht allzu viel Aufmerksamkeit richte, 
auch wenn es nicht so ist wie im unten stehenden Gedicht.
Meist sind es schöne Farben, die ich zum Darüber passend kombiniere.
Ganz einfache Tanktops und passende Slips.
Ich fühle mich gern wohl in meiner Wäsche.
Und die zieh ich nicht an, um sie 10min. später wieder auszuziehn!

Das mit dem Ausziehn kann frau auch kreativer gestalten. 
 


*

Zum Abschlusz noch ein Augenzwinkern:


Trauriger Fall

Ein Mensch, der manches liebe Jahr
mit seinem Weib zufrieden war,
dann aber plötzlich Blut geleckt hat,
denkt sich: "Varietas delectat -"
und schürt sein letztes, schwaches Feuer
zu einem wilden Abenteuer.
Jedoch bemerkt er mit Erbosen,
dass seine alten Unterhosen
ausschließlich ehelichen Augen
zur Ansicht, vielmehr Nachsicht, taugen
und dass gewiss auch seine Hemden
ein fremdes Weib noch mehr befremden,
dass, kurz, in Hose, Hemd und Socken
er Welt und Halbwelt nicht kann locken.
Der Mensch, der innerlich noch fesche,
nimmt drum, mit Rücksicht auf die Wäsche,
endgültig Abschied von der Jugend
und macht aus Not sich eine Tugend.

- Eugen Roth - 


 

Gerade jetzt

 

 


 

 denke ich: dasz mich der Alltag auffriszt und ich die Bloggerei 
vielleicht ganz und gar aufgeben sollte

mag ich:  Kuscheln mit Katze

mag ich nicht: dasz die Kirche das Foodsharing nun ganz und gar des Hofes (wo der Fairteiler steht) verwiesen hat und die Sache jetzt am Straszenrand stattfindet und dort so chaotisch abläuft, dasz man kaum noch Chancen hat

spüre ich: Erschöpfung

freue ich: dasz die Rosen blühen (sehe ich hier vom Fenster aus)

fühle ich: mich hundemüde nach wochenlanger Schlaflosigkeit

trage ich: morgens genauso viel warmes Hauszeug wie im Winter, 
denn es ist vor allem morgens im Haus empfindlich kühl
 
brauche ich: Einen PC, der tut, was er soll und einen Bildschirm,
 der nicht dauernd schwarz wird

höre ich: am liebsten garnix

mache ich: allerhand Kleinkram, den man nicht sieht - Alltag eben

lese ich: Andrea Karimé

trinke ich: Schwarztee und Wasser

vermisse ich: das Schwimmbad, das wer-weisz-wann endlich öffnet

schaue ich: auf einen Hof mit Akeleien und Kletterrosen

träume ich: von einer Auszeit von allem

*

Das verbinde ich wieder mit Rina

 

 

Friedensgebet

 

HARPA DEI - Gregorianischer Ostergesang: RESURREXI
(Grabeskirche Jerusalem) 
 

 

 


Dienstag, 20. Mai 2025

100 Dinge, die mir Freude bereiten

 

ist der Titel einer Blogparade von Jana Engel. 

Ich liebe Blogparaden und Listen sowieso.
Fang ich also an.
 

 
 
1. schöne Farben
2. Fremde Sprachen die schön klingen (auch wenn ich sie nicht verstehe)
3. harmonische Klänge
4. Schwimmen in kühlem Wasser
5. Eis essen
6. puzzeln
7. Tau auf Gräsern, feuchte Morgenwiesen
8. Bäume
9. das Geräusch fallender Blätter an einem windstillen sonnigen Herbsttag
10. Vogelkonzerte
 
 11. die ersten dicken Regentropfen
12. der Geruch von Staub wenn ein Sommerregen grad beginnt
13. an sonnentrockenen Frühlingstagen dem leisen Knacken zu lauschen, 
mit dem sich Tulpen öffnen
14. Katzenfell
15. erste Schneeflocken
16. auf Baugerüste klettern
17. auf einem Dachfirst sitzen und die Welt anschaun
18. Spinnen beobachten
19. Bucheckern fallen hören
20. Bucheckern aufknibbeln und essen
 
21. unter einer blühenden Linde stehn und dem Summen lauschen
22. Lindenblütenduft
23. eine schöne Feder finden
24. eine Lyrik-Übersetzung richtig gut hinbekommen
25. Gedichte lesen
26. die alten Songs von Zoràn hören (aus den 70ern-80ern)
 https://www.youtube.com/watch?v=rxz7R6oLSxA
27. ein lange gesuchtes Buch endlich bekommen
28. Lesen
29. Liebesbriefe bekommen
30. umarmt und gestreichelt werden 
 
31. Kastanien finden
32. die Heavenly-Voices-Bands aus den 90ern 
33. Videos von Otava Yo (und zwar alle, nicht nur dieses eine Beispiel)
https://www.youtube.com/watch?v=nqfrljOcUIo 
34. Armenischer Kirchengesang
35. Georgisch
36. Tatarisch
37. im Web russische Lieder wiederfinden, dich ich vor 50 Jahren gehört habe
und von denen ich weder Text noch Titel weisz 
38. Polnisch, besonders in gesungener Form
39. Regenrauschen bei geöffnetem Fenster und Chopins Ballade f-moll dazu
40. auf einer Schaukel schwingen
 
41. Morgendunst und Septemberlicht
42. Nebel
 

 
43. Zirkus besuchen
44. im Faulenzer in Garten liegen, lesend und mit Katze
45. auf der Dachterrasse essen (auch wenn am Boden sitzen 
mit 65 und nach einem Unfall nicht mehr so gut geht)
46. von dort oben in die Weite schauen
47. auf einem Berg stehen
48. Fahrrad fahren
49. über einen Friedhof schlendern
50. dort aus einem Container Pflanzen retten
 
51. Walderdbeeren naschen
52. Pilze sammeln
52. drauszen in der Landschaft Obstbäume entdecken
53. nach einem Sturm Misteln finden 
und zuhause damit dekorieren
54. meinen Schatz in den April schicken
55. aus uralten Kleiderschrankleichen ein neues Outfit machen
56. feststellen, dasz ein Kleidungsstück doch noch paszt
57. manchmal ein Malbuch ausmalen
58. Collagen kleben
59. Bildergeschichten erzählen (ob digital oder auf Papier)
60. Bücher gestalten
 
61. die Stimme von Friederike Mayröcker hören
62. in ihren Büchern lesen
63. Mayröcker-Bücher abschreiben und illustrieren (ins Bild integrierter Text)
64. Fotografieren
65. Pfauen sehen
65. den Mond anschauen 
66. Glühwürmchen entdecken
67. Sonnenaufgänge
 

 
68. Kirschen pflücken
69. Himbeeren naschen
70. Sommergewitter
 
71. etwas Leckeres essen, das ich nicht selbst gekocht habe
72. schreiben mit der Hand
73. uralte Kassetten finden und nochmal anhören
74. im Sperrmüll oder in rausgestellten Kisten etwas finden
75. neue Buchautoren entdecken
76. Kerzenlicht im November (ja, anderwann auch)
77. Licht-und Schattenspiele
 
 

 
78. in die Wolken schauen und dort Tiere, Gesichter oder
irgendwas erkennen
79. mit meinem Schatz zu Mittag essen
80. blühender Efeu und das Gesummse darin
 
81. Efeuknospen betrachten
82. an Bächen sitzen
83. erste Rosenknospen entdecken
84. Feiertage selbst erfinden
85. Silberschmuck und farbige Steine
86. alte Häuser
87. Muscheln und Schneckenhäuser
88. die Stille in Wäldern
89. Lichtstrahlen 
90. Regenbögen

91. auf Wiesen tanzen
92. Mittelalterkleider
93. Froschkonzerte
94. schöne Bilderbücher
96. Vögel beobachten
97. Unerwartet Rehe, Hirsche oderMufflons sehen
98. Blumenläden
99. alte enge Gassen
100. Industriearchitektur



 
 
Jetzt noch ein paar für mich nicht (mehr) mögliche
 oder unerreichbare Dinge:
 
1. von Oma gekochte Karamelmilch
2. Salto auf einem echten(!) Trampolin
3. Flohmarkt besuchen
4. das Meer sehen 
5. Schwimmen in einem See
6. Lost Places erkunden und fotografieren
(als ich das seinerzeit tat, gab es den Begriff dafür noch nicht)
6. mit Inlineskates "fliegen"
7. Flickflack
8. Ballett 
9. Eislaufen
10. schöne Parks besuchen
11. ins Theater gehen
12. grosze intensivfarbige Acrylbilder malen
13. Fotos selbst entwickeln
14. die Roseburg besuchen und dort im Park eine Nacht verbringen
15. Schwimmen in der Nacht
16. Gummitwist und Huppekasten
17. Pflastermalen mit Kreide
18. Zuflucht finden in "meinem" hohlen Baum 
19. ausgedehnte Spaziergänge
20. Kletterstangen erklimmen
21. einmal mit einem Auto verreisen und einfach dort bleiben,
wo es schön ist, sich Zeit lassen statt ICE
22. unser Julfest-Ritual im Wald



Friedensgebet

 

"The song of a refugee" MIHR-Theater, Armenien 
24.4.24


 

Montag, 19. Mai 2025

Lesereise ins Morgenland und zurück

 

Durch meine Neuentdeckungen der letzten zwölf Monate
- Karl-Markus Gauß, Saša Stanišić und Vladimir Vertlib -
bin ich dahinter gekommen, dasz es ein gröszeres Lesevergnügen,
ein tieferes Eintauchen ist, wenn ich gleich mehrere Bücher eines Autors 
hintereinander lese... und so tue ich es denn auch jetzt, mit meiner
nächsten Offenbarung: Andrea Karimé.
 
Noch nie sah ich irgendwo Werbung, nie wurden mir ihre Bücher bisher
angezeigt auf Plattformen wie Ama*on, Re*uy oder sonstwo.
Entdeckt habe ich ihren Blog über die monatliche 12von12 Bloggeraktion.
Und dieser Blog machte mir ganz viel Lust auf Mehr-Lesen.
 
*
 
Morgenland. 
Das Wort sagte mir mein Groszvater. Da war ich noch ziemlich klein.
Und heute scheint der Begriff ganz und gar aus der Mode gekommen zu sein. 
Jedenfalls hat Groszvater mit seinen Geschichten und den Büchern
voller kunstvoller Illustrationen - morgenländischer (Buch)kunst,
die er verehrte... eine Faszination bei mir
für die morgenländische Kultur bei mir geweckt. 
 
Und Oma hüllte mich seinerzeit ein in echte -uralte - Kamelhaardecken.
Sie röstete Zucker mit Butter in der Pfanne und kochte mir Karamelmilch. 
Ich sagte dazu Kamelmilch und stellte mir diese so vor.
Ich war ja noch ziemlich klein.
Ich hatte hier vor Jahren schon einmal drüber geschrieben.
 
Da gab es auch die kostbaren Edelsteine in dem kleinen Kästchen.
Die zeigte Groszvater mir manchmal. Hielt einige gegen das Licht.
Andere waren dunkel. Blau. Mit Goldpartikeln darin.
So verbindet sich Orient für mich mit Schatzkästchen. 

Groszvater selbst ist nie gereist, war nie im Morgenland.
Es waren ganz andere Zeiten.
Dasz er einen Edelsteinhändler aus Teheran kannte, ist allerdings
anhand von noch erhaltenen Papieren zu belegen.
Und Groszvaters Name hatte an Ende auch einen accent aigu,
genau wie Karimé...


Inzwischen ist mir längst klar, dasz es mit
"Ex oriente lux, ex oriente pax" so eine Sache ist, denn diese uns fremde Welt 
ist vielfach zerrsissen von Konflikten und unvorstellbarem Leid.
Eine Einmischung gemäsz unserer westeuropäischen Werte macht dort
allerdings auch nichts wirklich besser, ist meine persönliche Meinung dazu.
 
 
 
Aber zurück zur Literatur.
Groszangelegte Romane aus der islamischen Welt haben mich 
schon einige nachhaltig beeindruckt:
um mal die Lieblingsbücher zu nennen.

Andrea Karimé's Bücher sind anders. 
Erzählerin, poetische Stimme in kleinem, geschütztem Raum.
So empfinde ich es.
Und immer ein Brückenschlag zwischen den Welten.
 
 

Die teils märchenhaft geschriebenen Liebesgeschichten 
habe ich verschlungen und sie sind mir sehr nahe gegangen. 

"Wörter Wörter, Himmelörter" ist ein inspirierendes Buch,
das ich in kleinen Häppchen lese und das mich ganz sicher
 über längere Zeit begleiten wird.
Fasznation für Sprache(n) und das Spielen damit. Das liegt mir auch.
Das Buch gibt mannigfaltige Anstösze.




Dann sind da noch jede Menge Kinderbücher.
 Ich hab bis jetzt erst einige davon.
Sie erzählen viel von Kindern und Menschen,
die fremd sind in der für uns selbstverständlichen Welt.
Die zwischen den Kulturen wandern 
oder auch zwischen ihnen hin-und hergerissenwerden.
Menschen-Kinder, die nicht immer Wertschätzung erfahren, 
und die sie deshalb umso nötiger brauchen.
Das hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht und ihre Geschichten
 tun nicht nur Kindern gut. Können Horizonte erweitern.
Zusammen mit den detailreichen, hintersinnigen Illustrationen 
habe ich daran viel Freude.
Auch wenn ich sie noch nicht alle gelesen habe bis jetzt.
 
Die Kurzgeschichten in "Alamat" habe ich auch noch vor mir. 
Da hab ich noch Lesestoff für einige Zeit.




Ich selbst war ja kein zweisprachiges Kind.
In meiner kleinen Stadt, in meiner Schule, in meinem Land damals...
gab es das nicht. Doch hab ich es mir immer schön vorgestellt und gewünscht: 
Eltern mit verschiedenen Sprachen.
Mit denen ich ganz selbstverständlich aufwachsen kann.
Hin-und herspringen in den Wörtern, sie betrachten, vergleichen, 
austauschen, einige besonders lieben im Klang.
Bis heute bewundere ich Menschen für ihre Mehrsprachigkeit.
Das Slawische bei mir ist ja nur ein ganz kleiner,
später angenommener Ansatz.

Mir selbst blieb als Kind nur das Drehen am Radio und machmal 
hatte ich Glück, irgendeinen fremdsprachigen Sender zu erwischen.
Worte, die ich nicht verstand... klangen für mich wie kostbare Stoffe:
Himmelblau mit Silberfäden durchwirkt, grünbestickt, Goldbrokat und
Samt in sattem Rot oder Lila. Farben. Schätze. Bilder zum Wegträumen.
 
Dasz fremde Wörter auch fliegende Teppiche sein können.
erfahre ich jetzt durch Andrea Karimé.

*



Dieser Beitrag ist keine Werbung. Ich habe mir die Bücher gekauft,
weil ich sie lesen möchte. Und es ist ganz allein mein Empfinden,
sie weiter zu empfehlen und anderen Menschen ans Herz zu legen.
Als Gegenstück zu Hasz und Hetze und den täglichen Nachrichten,
die man eigentlich nur noch ausblenden kann.

Friedensgebet

 


 

Sonntag, 18. Mai 2025

Sonntagsmatinee

 

Traditioneller kasachischer Tanz
(stammt "Schwanensee aus Kasachstan? - Man könnte es fast vermuten!) 
 
 

 
 

 


Samstag, 17. Mai 2025

Friedensgebet

 

Stimmvolk - Yana-Herzchant, Herz-Medizinlied zum Mitsingen 


Textblatt dazu gibt es hier

Freitag, 16. Mai 2025

FreitagsFüller

 

 


 

Barbara meldet sich mit einem neuen Lückentext zurück, 
da bin ich doch gerne wieder dabei!
 
*
 
1.  Bei Magnum fällt mir ein Eis ein, das ich sehr mag, aber schon seit
Jahren nicht mehr hatte. Prekäre Prioritäten sind halt andere.

2. Der Sonnenaufgang ist oft spektakulär. Und kostet keinen Eintritt ;)

3.  Ich verstehe nicht warum manche Menschen immer das Neueste
und teuerste Zeug brauchen. Das macht noch lange kein gutes Leben.

4.  Ich kleide mich nicht modisch, sondern zeitlos
Und wie es mir selbst gefällt.

5.  Das Gefühl von kühlem Wasser auf der Haut ist himmlisch.
Ich kann es kaum erwarten, bis das Schwimmbad endlich öffnet 
(aber die lassen sich meist bis weit in den Juni damit Zeit).

6.  Ein Sonnentag mit bis zu 25° ist wie für mich gemacht.

7. Was das Wochenende angeht, da werd ich schon das beste draus machen.
 
 
 


Friedensgebet

 


 

Donnerstag, 15. Mai 2025

Gerade jetzt

 

 


 

 denke ich: wie schön, dasz Mai ist!

mag ich: das Vogelkonzert im Garten (einer singt fast wie eine Nachtigall)

mag ich nicht: Nachbars Dudelradio dazu

spüre ich: akute Sommerlust

freue ich: dasz der reparierte Faulenzer hält und ich wieder 
mit Katze im Garten liegen und lesen kann

fühle ich: mich ziemlich müde wegen anhaltender Schlafprobleme

trage ich: T-Sirt und Strickjacke

brauche ich: mal richtig guten Schlaf

höre ich: am liebsten nur Vogelgesang

mache ich: nicht viel, so Kleinkram eben

lese ich: diverse Bücher von Andrea Karimè

trinke ich: Wasser und Früchtetee

vermisse ich: Regen, Regen, Regen

schaue ich: über grüne Hügel

träume ich: von einem Schwimmbad, das pünktlich zum 15.5. öffnet 
und bis 15.9. offen bleibt (träum weiter!)
 
*
 
Das verbinde ich mit Rina

Friedensgebet

 

Die schönsten Lieder von Bischof St. Nikolaj Velimirović (Serbien)


 

Montag, 12. Mai 2025

Zwölf von zwölf im Mai

 

 


 Zwischen Tag und Traum

 


Morgenstimmung 

 


 Die Schönheit der alltäglichen Dinge
 
 
 
Lesefutter 
 
 

Blumen unnd Deko(gerümpel) - in response zu Uli Pauer 
 
 

Neues Gerümpel kaufen? - Nein blosz nicht! 
 
 

 Am Wasser entlang
 
 

Was jeder Mensch braucht
 
 

Einen Sitzplatz am Bach finden und freuen
(wurde von der Stadt ganz neu so gestaltet) 
 
 

 Maigrün
 
 

 Schatten und Licht
 
 

Tee trinken aus der Tasse zum Jubilieren 
 
 *
 
Das sind meine Impressionen vom heutigen Tage.
Die Links zu den vielen anderen Blogger*innen gibt es hier.