Lieber Marc Aurel

 

Diese mail kommt aus der Südsee. 

Wir muszten ganz schnell aus Deutschland fliehen

und sind hier erstmal unter getaucht.

 

 

Mü hat doch wirklich die Frühlingssonne gepiekst

und sie hat ihren Plan von den Chaostagen wahr gemacht.

Das können wir gar nicht schreiben, was sie angestellt hat!

 

Jedenfalls wird sie nun gesucht

und weil wir alle zusammen gehören, sind wir ganz fix geflüchtet.

 

 

Wir haben eine Maschine der Interflug genommen,

das ist die staatliche Fluggesellschaft der DDR.

All die anderen - privaten - sind ja jetzt pleite

oder haben viele Flüge eingestellt.

Nur auf die staatliche Interflug ist noch Verlasz

(und so sollte man Kliniken wohl auch lieber nicht privatisieren).

 

Da wir kein Geld hatten, haben wir uns Blindenabzeichen angesteckt

und sind als blinde Passagiere geflogen - das hat gut geklappt.

Jetzt sind wir erstmal hier - wir verraten nicht, wo -

und sind unter die Kokovoren gegangen:

wir ernähren uns von Kokosnüssen.

Damit wandeln wir auf den Spuren von August Engelhardt ,

der vor seinem Südsee-Aufenthalt ganz hier in der Nähe lebte.

Nämlich in Eckertal, wo es früher ein Gesundheits-Heim gab.

Die Reste davon kann man heute noch anschauen...

Aber das ging Herrn Engelhardt wohl nicht weit genug 

und er entwickelte eigene Ideen und wollte einen Orden gründen.

 

Keine Sorge, so weit gehen wir nicht

und wir sind auch nur vorübergehend hier.

Aber Kokosnüsse sind schon wirklich lecker!

 

 

 

 

Eine Hütte haben wir uns noch nicht gebaut,

wir schlafen einfach in unserem Koffer.

Wir haben einen schwarzen Panhter als Wächter angeheuert,

der paszt gut auf uns auf.

Es ist angenehm warm, wir sehen exotische Vögel

 und nachts hören wir die Geräusche des Dschungels.

Manchmal streicht auch ein schwarzes Tier mit spitzen Ohren

und weiszen Pfoten an uns vorbei und sucht hier ganz in der Nähe seinen Schlafplatz auf... 

Aber wir brauchen uns nicht zu fürchten.

 

 

  Ihr im fernen Deutschland könnt ja mal schauen, 

ob da noch Fahndungsfotos von Mü an den Litfaszsäulen hängen

und wahrscheinlich steht auch noch die Berliner Polizei bei Euch 

vor der Tür, um nach Mü zu suchen.

Denn schlieszlich hat sie ja früher bei Euch gewohnt!

Ich bin sicher, Ihr verratet uns nicht und hier findet uns ja auch keiner.

Wir kommen zurück, sobald die Luft wieder rein ist, versprochen!

Und jetzt mal ehrlich: hätte Mü nicht solchen Mist gebaut,

würde ich mich wahrscheinlich immer noch in W. langweilen.

So kann ich wenigstens mal wieder etwas erleben.

Das hat mir doch sehr gefehlt!

Laszt es Euch gut gehen dort im kalten Land

und wir wünschen Euch, dasz der Frühling

bald wirklich und richtig ankommt

Liebe Grüsze

Eure Leokadia, Mü, Brumm und

 

Zebedäus