Dienstag, 24. Oktober 2023

Rechtschreibung und ich - nun ja... -

 

Eher zufällig stiesz ich auf eine Blogparade
 
Da ich lange keine Blogparade mehr mitgemacht habe...
 bin ich doch gerne mal dabei.
 
 
 
 
Ich hab mich darum nie geschert, irgendwie ist es mir immer
leicht gefallen, bei Diktaten in der Schule gut abzuschneiden.
Ich weisz noch das eine mal, als mein Vater mich tadelte: "Zwei Fehler!"
und ich hatte mich zu schämen.
Nun ja, passiert halt auch mir mal, hab ich aber nicht tragisch genommen.

Es ist mittlerweile 57 Jahre her, dasz eine liebe Lehrerin
mir Lesen und Schreiben beigebracht hat.
Ich fand es nützlich und hab auch immer gern gelesen.
Irgendwie prägt sich das Bild der Wörter dadurch gut ein.
 
Wenn ich mal wirklich nicht weisz, wie etwas geschrieben wird,
dann schreibe ich das Wort in mehreren Varianten auf einen Zettel 
und suche die aus, die am besten aussieht.
Meist ist es dann richtig.
Und wenn etwas falsch sein sollte... krieg ich es oft gar nicht mit. 
Weil ich mir sicher bin: es ist so richtig!

Mittlerweile passieren mir meine Fehler eher aus Sehschwäche.
Und die Rechtschreibprüfung am PC hab ich permanent abgestellt,
die störte mich tierisch beim Tippen - 
 
Eine Liebesgeschichte würd ich das Ganze nicht nennen,
eher ein Alltags-Gewohnheits-Verhältnis.
So, wie eine alte und abgeschliffene Ehe.

Fehler in privaten Briefen und Texten stören mich kaum.
Und ich verteidige gelegentlich Forenuser, die allzu scharf gerügt werden.
Wenn ich z.B. weisz, Deutsch ist nicht die Muttersprache oder jemand hat LRS.
Das Herumhacken auf anderen finde ich doof und daneben.
 
Eine Quelle der Heiterkeit können Fehler aber durchaus sein.
So ganz still für mich zu schmunzeln, das lasse ich mir nicht nehmen.
Wenn in Kontaktanzeigen tolerant mit Doppel-L geschrieben wird... 
oder Zwingerklub - da stelle ich mir Leute in Käfigen vor ;)
Futter fürs Kopfkino ist mir immer willkommen... 

Wenn ein gedrucktes Buch voller Fehler ist, ärgert mich das schon.
Und so Leute, die nur Groszbuchstaben benutzen.
Oder alles klein schreiben.
Sowas nervt mich. Aber ich nehme es trotzdem so hin.
Schreibe ich doch selbst immer "sz" statt "ß".
Das hat eben auch ganz bestimmte Gründe bei mir.
 

Rechtschreibreformen sind ziemlich spurlos an mir vorüber gegangen.
Seit ich aus der Schule raus bin, zensiert mich ja keiner mehr.
Und ich denke: man kann es lesen.

Für etwas bin ich allerdings zu altmodisch: 
bei Verben prinzipiell das E am Ende wegzulassen, darüber stolpere ich immer wieder.
Ich bastel, ich häkel, ich blätter, ich kletter - das klingt einfach nur verkehrt!
Keine Ahnung, ob es dazu eine  reformierte Regel gibt (?)
Es hat irgendwie im Laufe der letzten 20 Jahre so um sich gegriffen.
Ist mein Gefühl. Und das stört mich wirklich sehr.

Und der ganze Genderkram auch.
Macht die Sprache sperrig, um nicht zu sagen: verhunzt.
Und nimmt immer groteskere Formen an.
Die meines Erachtens nach nicht wirklich bewirken, was sie sollen.
 
Beim Binnen-I oder Sternchen, Doppelpunkt und was so Mode wurde...
bin ich ja noch mitgegangen.
Obwohl ich  finde, die deutsche Sprache schlieszt natürlicherweise 
beide Geschlechter mir ein.
Hätte mich selbst jedenfalls nie drüber aufgeregt, als Antragsteller
oder Kontoinhaber bezeichnet zu werden.
Aber bitteschön, wer das möchte, da tue ich doch gern den Gefallen!
Doch wenn jetzt selbst noch Mutter und Vater durch umständliche
mehrwortige Beschreibungen ersetzt werden sollen - nee,
dann ist bei mir Gender-Ende!
Punkt. Aus.

Von mir aus kann jeder schreiben, wie er mag und es versteht.
Ich werds schon lesen können.
Ich finde guten Willen wichtiger als Korrektheit um jeden Preis.
 
 

 

4 Kommentare:

  1. Hallo Mascha,
    manchmal tippt man einfach zu schnell 🙂. Mit daß oder das, das passiert mir öfters.
    Tja, heutzutage schreibt man ja auch: knitting statt stricken oder ein Mitbringsel wird zum Goodie.
    Hat man gerade richtig Spaß an etwas, heißt es ich habe gerade einen Flow usw.
    Ja, Gendern tue ich auch nicht und zu Fremden sage ich immer noch Sie. Das man ersetze ich auch nicht als "Frau".
    Gruß
    Hannelore

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  2. Hallo Mascha,

    ich muss zugeben, ich gehöre zu den Leuten, denen Rechtschreibfehler sofort auffallen. Das passiert bei mir ganz automatisch, da kann ich gar nichts dagegen tun. Ich versuche mittlerweile aber, Menschen deshalb nicht gleich zu verurteilen bzw. mich nicht daran zu stören. Denn, wie du sagst, man weiß nie, ob die Person vielleicht LRS hat, Deutsch nicht als Muttersprache spricht oder sich eben einfach nur vertippt hat. Was wohl meistens der Fall ist.

    Wenn zu viele Rechtschreibfehler in einem Buch vorkommen, stört mich das aber schon. Oder wenn jemand grundsätzlich alles klein oder großschreibt, weil die Person zu faul ist, die Umschalttaste zu benutzen.

    Ich versuche, so gut es geht zu gendern, denn das ist mir wichtig. Ich finde auch nicht, dass es die Sprache verhunzt, wenn man es so einsetzt, dass es allgemein verständlich ist.

    Liebe Grüße
    Mim

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  3. "Eine Liebesgeschichte würd ich das Ganze nicht nennen,
    eher ein Alltags-Gewohnheits-Verhältnis.
    So, wie eine alte und abgeschliffene Ehe."
    Großartig!
    Und mit "Zwingerklub" ist jetzt auch bei mir das Kopfkino angegangen. :-)
    LG - Uli

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  4. Liebe Mascha,

    Wow, super Text und gut geschrieben und was soll ich sagen, 100% meine Meinung. Ich als bloggende Legasthenikerin hab schon einiges zu hören bekommen. Und wirklich gar keine netten Kommentare waren da bei. Weiss, Kritik okay, aber immer mit Respekt und Anstand. Ich mach die Fehler nicht extra oder bin zu faul um noch mal's drüber zu gucken. Aber wer sich mit Legasthenie auskennt, weiss, das es eben nicht immer die selben Fehler sind. Solange ich es nicht kreuz falsch schreibe und man es versteht, bin ich der Meinung es ist okay. Und ehrlich, egal wo Texte geschrieben werden, passieren Fehler, sogar in lektorierten Büchern.

    Dazu hab ich auch auch bei mir im Blog bei "Über mich" extra noch was zu geschrieben. Ich und Legasthenie.

    Ist ja nicht so das es mich selber nicht stört, wenn ich einen Fehler sehe, auch wenn es erst nach Tagen ist, wird er korrigiert. Und bei mir ist das auch sehr Tagesform abhängig.manchmal komm ich praktisch one Fehler durch und an anderen Tagen hagelt's nur so von welchen.

    Was das schmunzeln angeht betreffend Schreibfehler, das darf sein, ich schmunzle oder lache auch wenn ich mal einen erkenne. Sogar bei meinen eigenen. Aber bei mir ist eher das Problem des Verlesens.... hat auch mit der Legasthenie zu tun. Und ja, auch bei mir geh da manchmal das Kopfkino an... danke für den Zwingerclub 😅

    Und was das Gendern angeht... da bin ich echt allergisch drauf. Sorry, das hat nichts mehr mit natürlicher Sprachentwicklung zu tun, also das was man jetzt so propagiert und durch würgen will. Nicht nur das es für mich dann noch viel mühsamer werden würde zu lesen und schreiben, weil, wie du es sagst, es dann echt harzig wird. Sprache ist ein fliessen, ist Melodie
    ... und dass ganze Gegendere ist das alles andere als fliessend und melodisch.

    Und ich mach das wie du, wenn ich nicht sicher bin wie man's schreibt, dann versuche ich auch verschieden Varianten aus. Früher hab ich da meinen Mann gefragt, der war immer sehr gut darin als Sekretär und Sachbearbeiter war das wichtig, und sprachlich war er immer sehr gut.

    Liebe Grüsse
    Alexandra

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