Donnerstag, 7. Januar 2021

Das fängt ja gut an - oder: wie mein Alltag wirklich ist

 


 

 Kaum sind die Sorgen um die kranke Katze,
welche die Feiertage überschatteten
und auch die Silvester-Schrecken ausgestanden...
geht es anderswo munter weiter.

Die Mäuseplage im Keller hatte ich ja schon einmal erwähnt.
Ich stelle natürlich Fallen auf, aber die Biester sind ja so schlau, 
den Köder rauszufressen ohne dasz die Falle zuschnappt.
Selbst mit neuen, besseren Fallen klappt das nicht immer
und so habe ich bisher erst 8 Leichen aus dem Keller geholt.
Die Spitze eines Eisbergs...
Und leider sind sie offenbar längst nicht nur im Keller.
 
Oben unterm Dach geht die Schräge in der Kammer
 bis zum Fuszboden und ich hatte den Raum
mit Textilien (Decken etc.) ausgefüllt - hauptsächlich 
der Wärme wegen. Dort oben trockne ich herbstens 
immer eine Menge Walnüsse.
Da fällt es mir nicht gleich auf, wenn da welche fehlen.
Inzwischen habe ich sie alle gefunden und
 den Stauraum unter der Schräge leer geräumt: 
alles voller Mäusedreck!
Nun musz ich den Raum dort frei lassen 
und es ist gleich kälter.

Vorgestern der nächste grausige Fund.
Die andere Kammer, dort, wo die Katze oft stundenlang
schläft... ist auch betroffen und zwar weit mehr als geahnt.
Drauf gekommen bin ich ja schon Weihnachten, als ein Geschenk,
ein Päckchen voll Lindt-Schokolade, leer gefressen war.
Ich hatte es extra dort abgelegt, weil ja noch nicht Weihnacht war
und weil ja dort die Katze immer - - - 
Das schien mir deshalb noch der sicherste Ort.
 
Aber die Katze war krank oder hat es nicht geschafft.
Sie bringt ja öfter Mäuse, aber ich kann nicht nachverfolgen, 
wo sie die jeweils her hat.

Dort oben in der Kammer steht ein Regal voller Kleidung.
Saisonteile und ganz viel besonders Schönes,
was nicht oft getragen wird, weil es für den Alltag zu gut, 
zu bunt oder zu unpraktisch ist - ich mag flatternde Seidengewänder
in schönen Farben, aber Fahrrad fahren kann ich damit nicht...

Von auszen sah dort alles ordentlich aus, aber beim Rausziehen
der Stapel sah ich die Bescherung: alles zerschnipselt!
Nur noch für den Reiszwolf das ganze Zeug.
Da war mir dann schon zum Heulen zumute!

Auszerdem hält uns der Winter fest im Griff: täglich neuer
extrem schwerer nasser Pappschnee.
Mein Schneeschieber zerbrach, da war der Holzwurm drin
- lange nicht benötigt - und ein Baumarkt ist derzeit
 weder geöffnet noch erreichbar.
Bleibt also wieder nur das Internet.

Mein Hof liegt voller Schneeberge, die Lawinen donnern 
von beiden Dächern, Haus und Stall, herunter.
Dabei haben sie die Buddleia im Garten völlig zersplittert,
im Hof die Forsythie niedergemacht 
und die üppige Kletterrose herunter gerissen.
Der Hof war somit unbegehbar, ein einziges Dornenverhau.
Also gestern daran gemacht, den Schaden wegzuräumen.
Mit Säge und Schere alles Abgebrochene beseitigt.
Die Zweige der Forsythie aus den Schneebergen herausgeschnitten,
denn Herausziehen geht wirklich nicht.
Endlich damit fertig, donnerte sofort die nächste Lawine 
herunter und die Forsythie lag wieder darnieder...
Arbeit reiszt nicht ab
(wie schön, Du bist drauszen, das ist ja so gesund! war ein 
Kommenta,r den ich von jemand in Quarantäne bekam).
Mal abgesehen davon, dasz mir das Ganze in der Seele weh tut...

Der Katzenfuttervorrat ist aufgebraucht und ich musz spätestens 
bis übermorgen in einen weit entfernten Markt, Rinderherz besorgen.
Beim Fleischer zu teuer (und auch nicht immer frisch), 
bekomme ich das nur dort.
Keine Ahnung, wie ich diesen Weg schaffen soll, 
wenn nicht einmal Fahrrad schieben noch geht
(das ist mein Rollator, ohne geht es leider nicht mehr) -
 
Der Menschenfuttervorrat nimmt auch ab: seit 17.12. keine Tafel 
(Versorgung nur in Quedlinburg, blosz wie komme ich da hin?) 
und der einzige Supermarkt, der für Foodsharing spendet,
macht sich über die Feiertagszeit auch nicht die Mühe,
uns die Kisten bereit zu stellen - das ist jedes Jahr so.
Wenigstens trieb ich vorgestern ein altbackenes Brot auf
und gestern im öffentl. Kühlschrank zwei halbvolle Gläser:
eimal Rotkohl, einmal Sauerkraut.
Das werde ich noch kochen können - 
 
In der Küche löst sich der Fliesenfuszboden auf.
Ich erschrecke jedes Mal, wenn ich ins Loch trete, obwohl
ich längst wissen müszte, dasz da ein Loch ist.
Keine Ahnung, ob und wie ich das wieder hinbekomme!
Ich hoffe sehr, die Heiztherme tut es noch diesen ganzen Winter.
Die nötige Wartung muszte ausfallen, da unbezahlbar.
Eine Neue kostet 6000 plus Monteurlohn...
 
Die Gebäudepflichtversicherung habe ich, auf Kosten des
Versicherungsschutzes, herunter gehandelt. 
Anders gings nicht. Wohl ist mir dabei aber auch nicht.
Andre versichern sogar noch ihr Fahrrad...

An die Jahresabrechnung der Stadtwerke mag ich noch nicht denken.
Wenigstens ist nun die blöde Feiertagszeit endlich vorüber!

Der derzeitige Lockdown ist nun wirklich nicht mein Problem.
Für mich hält der Alltag ganz andere Überraschungen bereit.
Und Jahresanfänge sind meist besonders kritisch.

Am liebsten würde ich ja etwas Kreatives machen.
Oder Fotospaziergänge...

*

PS: heute Nacht hat es die Deutzie und die andere Kletterrose 
auch noch entschärft - also die gleiche Beschäftigung noch einmal...
 
 


 

4 Kommentare:

  1. ...I don't know if we have a mouse plague in the basement, but we catch them now and then.

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  2. Ach du meine Güte,
    was für ein Durcheinander in Haus und Hof.
    Das hört sich wirklich nicht gut an!
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du das alle wuppen sollst :-(
    Ich glaube ich würde das Haus aufgeben, so schön es auch ist.
    Wer weiß, was da alles noch für Kosten auf dich zu kommen !
    Liebe Mascha, natürlich wünsche ich dir sehr, dass du Lösungen finden wirst, auch was die Verpflegung anbetrifft.
    Meine Güte, ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie es ist nicht an Lebensmittel ran zu kommen, so schlimm !
    Es tut mir alles sehr leid, das zu lesen.
    Ich schicke dir liebe Grüße
    Jutta

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    1. Liwbe Jutta, aufgeben gibts nicht, das ist hier mein Zuhause! Zwar war ich heute wieder bis 16:00 drauszen mit Schere und Säge zugange und die Verwüstung ist leider gröszer als gedacht... und auch diese Mäuseinvasion hat mich ziemlich geschafft, aber mir wird schon etwas einfallen. Und heute gabs erstmals wieder was beim Foodsharing, das war auch sehr erfreulich. Die schlimmste Zeit ist erstmal vorbei, hoffe ich.
      Und eigentlich ist dieser Beitrag nur als Antwort auf den Kommentar entstanden, den ich da gekriegt hab, manche Menschen sind wohl etwas weltfremd, will mir scheinen - (obwohl es natürlich für jemanden in Quarantäne ein andrer Blickwinkel ist) und da hab ich mich doch bissel geärgert und wollte das loswerden.
      Liebe Grüsze, bleib gesund
      Mascha

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  3. Oh, die Mäuse! Am erfolgreichsten bin ich, wenn ich ein kleines leicht flüssig gemachtes Stückchen Schokolade in die dafür vorgesehene Öffnung schmiere. Die lässt sich von den schlauen Tierchen nicht herauskatapultieren. Ja, ärgerlich wird es, wenn Textiles ruiniert wird, da werde ich dann auch biestig. Aber als im heißen Sommer in meinem Miniwasserbecken acht kleine Mäuse nacheinander ertrunken sind, war ich traurig. Ich hab auch nichts dagegen, wenn sie mit den Vögeln das Futter teilen. Aber als Mitbewohner im Haus finde ich es dann weniger schön.
    Der feuchte Schnee führt leicht zu Schneebruch, aber bei dir sind es ja auch die Dachlawinen. Könnt ihr nicht solche kleinen Gitter am Rand des Daches anbringen? Mein Vater hatte so was...
    Ich glaub dir gerne, dass du liebe was Kreatives machen möchtest. Ich vermisse es auch so und es macht mich oft neidisch, wenn ich es bei anderen Bloggerfreundinnen sehe, an wie vielen Aktionen sie mitmachen.
    Gut ist, dass die Lebensmittelversorgung wieder in Gang kommt!
    Und auch sonst wird sich hoffentlich wieder was ändern.
    Gute Nacht!
    Astrid

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