Mittwoch, 20. Januar 2021

Das Mittwochslied

 

 Von Baku nach Machatschkala

Eines der Untergrundlieder der Sowjetunion, die auf Tonbändern 
weiter gegeben wurden und niemals im Rundfunk erklangen.
Der Text wird Boris Kornilov  zugeschrieben.
Der Dichter wurde bereits 1938 als "Volksfeind" erschossen.
Vermutlich hatte es damals eine andere Melodie, die vorliegende Vertonung 
von Juri Vizbor stammt erst aus den Sechzigern.
 
Boris Kornilov war verheiratet mit Olga Bergholz, einer Lyrikerin und Schriftstellerin 
- es ist schon interessant, wie vieles miteinander verwoben ist und 
was die Recherche zu einem mir seit langem vertrauten Ohrwurm 
 so alles zutage bringt.
 
Wer sich dafür interessiert: hier gibt es ein Radiofeature über Olga Bergholz
der sogenannten Leningrader Madonna, welche in der Zeit der Blockade 
durch tägliche Rundfunkansprachen und Lyriklesungen 
den Menschen immer wieder Mut gab.

Der Interpret dieser alten digitalisierten Tonbandaufnahme
war mir nie bekannt und dem Inhaber des Youtubekanals offenbar auch nicht.
Das Video gefällt mir weniger.



Es hat uns umgetrieben durch neblige Dunkelheit.

Die Odyssee begann auf dem Meer und spülte uns an Land.
 
Ref.
Von Machatchkala nach Baku schlagen die Wellen gegen die Planken
und schäumend rollen die Wellen von Baku nach Machatchkala.
 
Wir erhoben uns in Flugzeugen und schaukelten in der Eisenbahn.
Die Odysse begann auf dem Meer und hob uns in die Lüfte.
 
Ref....
 
Wir galoppierten wild in Kosakensätteln bis uns das Blut gefror.
Wir liebten stolze Mädchen und die Liebe trieb uns um.
 
Ref....
 
Nun, das Schiff - ach was für ein Schiff! Fröhliches ehrliches Volk.
Die Arbeit bestimmte unser Leben, warf uns hin und her und riss uns um.
 
Ref.
Von Machatchkala nach Baku schlagen die Wellen gegendie Planken
und schäumend wogen die Wellen von Baku nach Machatchkala. 
 
*
 
Dieses  Lied hat offenbar den Nerv von Generationen getroffen
und es finden sich heute bei Youtube diverse ältere Barden, 
die es in Erinnerung an ihre Jugendzeit darbieten.
Nicht immer ganz professionell, dafür aber mit Enthusiasmus.
(ich hatte es ja auch schon mal hier im Blog)



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