Montag, 30. Oktober 2017

Sonntag, 29. Oktober 2017

Noch einmal zur Kultur



Nachdem Astrid Ka uns diesen Monat mit einem so vielfältigen wie schwierigen Thema herausgefordert hat... habe ich nun meinen Lebensgefährten gebeten, 
in einem Gastbeitrag auch noch ein paar von seinen Gedanken dazu zu äuszern.

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Nur ein paar kurze Gedanken von mir. Sie wollen nicht das Phänomen „Kultur“ umfassend behandeln, sondern die Assoziationen wiedergeben, die ich mit „deutscher Kultur“ verbinde.


1. Als erstes assoziiere ich damit die große regionale Vielfalt. Es gibt eine große Spannweite zwischen einem nordfriesischen Dorf in Schleswig-Holstein oder einem Dorf am Boden- oder Königssee. Und auch die Sprachen/Dialekte unterscheiden sich massiv.
Ich habe mir sagen lassen, dass diese Unterschiede gravierender sind als in vielen anderen Sprachgemeinschaften. Das kann ich nicht beurteilen, aber ich schätze diese Vielfalt.


2. Besagte starke Regionalisierung äußerte sich in der vielgeschmähten „deutschen Kleinstaaterei“. Ihre Hochzeit im 19.Jahrhundert war zugleich die Zeit hoher künstlerischer Produktivität. Bis heute hat diese Kleinstaaterei die Folge, dass viele Kulturinstitutionen dezentral verteilt sind. Dass die DDR eine im Weltvergleich extrem hohe Theaterdichte hatte, ist auch eine Folge dieser vielgeschmähten Kleinstaaterei, die aber - ich wiederhole mich – eben auch produktive Vielfalt war.


3. Ich sehe mit Bedauern, dass vieles aus deutscher Tradition in Vergessenheit gerät. Viele traditionelle Heilweisen sind z.B. im Laufe des bismarckschen Einheitsstaates massiv bekämpft worden. Überhaupt markiert diese Zeit den deutlich sichtbaren Untergang vorindustrieller Kultur, Lebensweisen und vielleicht auch Lebensweisheiten. Aber dafür ist auch vieles hinzugekommen!
Überhaupt sehe ich, dass in Deutschland viel Wissen über seine fernere Vergangenheit untergegangen ist: Wir wissen kaum etwas über die vorchristliche Zeit, den Umbruch seit dem Mittelalter und den Umschwung zu einem modernen naturwissenschaftlich-technischen Weltbild und dem damit verbundenen Untergang der Vorstellung eines einheitlichen christlichen Kosmos. Vielen sind diese massivsten kulturellen Verwerfungen nicht bewusst!
So plädiere ich für ein Gespräch der Kulturen miteinander, aber auch für ein Gespräch unserer Kultur mit seinen Vergangenheiten. Viele Ängste der Gegenwart relativieren sich in größerer Perspektive ... und dem Bewusstwerden eigener Wurzeln.


4. Ich verkenne nicht, dass sich die Kultur auch fortentwickelt hat. Ich schätze die heute größere Offenheit und Internationalität ... sowohl was den kulinarischen Bereich angeht, das Zusammenleben mit Menschen anderer Herkunft und die Offenheit, sich auch mit philosophischen und religiösen Traditionen anderer Länder und Kontinente auseinanderzusetzen. Das setzt fort, was schon im 12./13. Jahrhundert der deutschen und europäischen Kultur Auftrieb gegeben hat. Die Begegnung mit anderen Traditionen hat die damaligen Erstarrung gelöst und aus Europa einen dynamischen Kontinent gemacht. Die Begegnung mit dem Orient hat Dinge in Bewegung gesetzt, die wir heute als typisch europäisch ansehen, sich in der Tat aber erst in der Begegnung mit anderen Kulturen entwickelt haben. Dazu gehören Banalitäten wie das gereimte Gedicht über das evangelische Pfarrgewand bis hin zur Rezeption und Fruchtbarmachung der aristotelischen Philosophie und der damit ermöglichten Neubewertung erkenntnisleitender Empirie und individueller Forschung.


5. Zu den großen Stärken der Deutschen gehört, dass hier eine kritische Reflexion des Nationalsozialismus möglich war. Sicher nicht bei allen und überall. Zu den Stärken gehört auch die Fähigkeit, sich selbstkritisch zu hinterfragen und übertriebenen Nationalismus – der immer Ausdruck eines in Wirklichkeit schwachen Nationalgefühls ist – nicht nötig zu haben. Das ist absolute Stärke und keine Schwäche!
Zu den Stärken unserer Kultur gehört auch das wachsende Bewusstsein, dass jedes Individuum als Individuum wertvoll ist und dieser Wert nicht gemindert wird durch Geschlechtszugehörigkeit, religiöses Bekenntnis, Krankheit, Behinderung oder durch den sozialen oder materiellen Status. Hier gibt es noch viel Verbesserungspotential und gerade hier gibt es auch rückläufige Tendenzen.


6. Kultur steht also im Austausch mit der Umgebung und verändert sich. Mit anderen Worten: Sie atmet und wächst ... im Sinne von: sie entwickelt sich. Kultur ist ein Erinnerungsraum, der einen großen Vorrat an Bräuchen, Begriffen, Verhaltensweisen, Texten, Interaktionsmodellen etc. bereithält. Dieser Raum ist dynamisch. Wer Kultur als Rückzugsraum vor Veränderungen missbraucht, hat das Wesen der Kultur nicht verstanden.
 Kultur ist etwas Lebendiges und nichts Totes!


7. Kultur ist etwas Lebendiges! Sie atmet und wächst und sie hat ein Bewusstsein ihrer selbst. Nur durch dieses Selbst-Bewusstsein kann sie Neues aufnehmen, gegebenenfalls aber auch Neues abweisen und anderen so die Möglichkeit geben, sich an ihr zu orientieren ... an einem Bewusstsein, das so stark ist, dass es auch in Abstand zu sich selber gehen kann.

- Dr. Hischam Hapatsch - 


On the other side...






















My tribute to Halloween



Do you remember slow-motion times
With little golden stars?
I see you trumble in the streets
I hold your hand in the cinema
A piece of heaven
in a rotten world
Aou disappeared in a roaring night
I could die

I CRY

On the other side
I'll see you again
On the other side
We'll walk hand in hand

On the other side
I'll see you again
On the other sideWe'll walk hand in hand


I saw you again with tears in your eyes
My heart beats hard
Time doesn't move in a picture
But I can't live in the past
Life is easy
If you don't care about the future
And it's easy to smile
If you don't care about the truth
I still love you
But I've changed myself

On the other side
I'll see you again
....
On the other side
I'll see you again
On the other sideWe'll walk hand in hand
On the other side
I'll see you again
On the other sideWe'll walk hand in hand

When I see you...

Park in Braunschweig





Letzten Dienstag hatte ich das grosze und seltene Glück, in einem Auto 
nach Braunschweig mitgenommen zu werden.
Dies bescherte mir dort 4h mehr Zeit, als ich für meinen Arzttermin gebraucht hätte.
Zeit, mich mit einem unbekannten Park vertraut zu machen, Vögel und Eichhörnchen 
zu beobachten, mit alten Bäumen Zwiesprache zu halten.
Auf einer Bank sitzend, bekam ich durch die offenen Fenster des Theaters
 dann noch ein Gratis-Chorkonzert.
Wenn das kein Savoir-vivre ist!
Ich habe diese Stunden sehr genossen.





















An diesem Tag wurde mir dann erstmal wieder so richtig klar, was für ein Megastresz, 
was für eine Anspannung und Reizüberflutung für mich das Reisen mit ÖV bedeutet.
Bus geht ja schon gar nicht, bei Fahrten länger als 15min. wird mir regelmäszig übel...
 Zug bin ich immer lieber gefahren.
Aber gut tut mir auch das nicht, das ganze Drumherum: quietschende Bremsen, Menschen, Drängelei, umsteigen müssen, Bahnsteige suchen und den richtigen Zug erwischen 
(klappt bei mir häufig nicht und beschert mir gelegentlich Frostnächte auf Bahnhöfen)... 
und wenn ich die Bahnhofshalle verlasse, erschlägt mich die Kakophonie der Groszstadt 
mit all ihrem Lärm - das ist ein Gefühl, als wenn augenblicklich alle Häuser 
über mir zusammenstürzten.
Da habe ich dann Mühe, unter Aufbietung sämtlicher Energiereserven 
die jeweilige Erfordernis durchzustehen.
 Zum Vergnügen fahre ich ohnehin nie, nur aus Notwendigkeit.

Dagegen in einem Auto abgeschirmt, schnell und sicher befördert zu werden
 läszt mir Kräfte und Raum für Genusz und neue Entdeckungen. 
Denn eigentlich bin ich ein neugieriges, offenes und freudiges Wesen,
 wenn ich denn die Energie dazu noch übrig habe.

Auch meine pathologische Orientierungslosigkeit, die es mir unmöglich macht, 
mich an fremden Orten auch nur ansatzweise zurechtzufinden...
 ist offenbar vornehmlich ein Reizüberflutungsproblem.
An diesem Tag war alles ganz easy und ich habe mich nicht verlaufen!


Und noch ein himmelweiter Unterschied ist mir dort begegnet: 
nämlich der zwischen dem Gesundheitswesen Ost und West.
War ich bisher hier pure Rigidität und Entmündigung gewöhnt ... und ständig das Gefühl,
 als Patientin ein störendes Etwas, ein Sandkorn im Getriebe 
einer undurchschaubar komplizierten Maschinerie zu sein...
ein dummes Ding, der jeweiligen Autorität im weiszen Kittel ausgeliefert, 
die mich jederzeit ins Krankenhaus stecken kann ohne Erklärung, 
was genau da gemacht werden soll und wie lange der Aufenthalt dann dauert... 
und Fragen nach Mitnahme von Befunden bis heute noch ein Tabu in vielen Praxen...
 kam ich hier in eine gänzlich andere Welt:
Am Tresen nicht angeblafft und keine Überweisung vorlegen müssen
 um überhaupt behandelt zu werden... keine 4h im Wartezimmer 
und ein Arzt, der mich freundlich fragte: Was kann ich für Sie tun?
Also so etwas ist mir noch nie begegnet!
Und sich den Arzt in einer Gemeinschaftspraxis auch noch aussuchen dürfen
 (hier weisz ich nie, welcher von 4 Ärzten gerade da sein wird und diesbezügl. Wünsche
 sind absolut unerwünscht!)... also so kann es auch gehn!

Ich denke nicht, dasz im "Westen" alles soviel besser ist und es keine Probleme, keinen 
Zynismus im Gesundheitssystem geben wird...und vielleicht war diese, 
von mir anhand ihres Leistungskataloges aus dem Web gesuchte Praxis 
auch ein besonderer Glücksgriff (?)... 
Aber wenn ich mobiler wäre bzw. öfter das Fahrgeld aufbringen könnte -
 ich würde nie wieder in meiner Heimatstadt zum Arzt gehen!

Hatte meine Schwierigkeiten, an ärtzl. Versorgung zu gelangen, bisher immer
 mir selbst und meiner Behinderung zugeschrieben. 
Nun sehe ich: es kann also auch mal ganz ohne Probleme gehn!
Und das sogar für Autisten -

Naja, das gehört jetzt alles nicht hierher und ich schreibe sowieso kaum Persönliches... 
aber irgendwie muszte das jetzt mal raus.
Und ich habe grosze Hoffnung, dasz mein Problem mittels Laser und ohne 
erneutes Krankenhaus-Trauma erledigt werden kann.
Zwecks dessen sehe ich diesen Park dann im November noch ein paarmal wieder.
Was mich jetzt schon freut.























Geteilt mit Ghislanas Mein Freund der Baum

Freitag, 27. Oktober 2017

Friday Five and a city trip





Good morning,
it's time for five, joining with Tanya's Willy Nilly Friday Five
and Jesh's All Seasons

I

Last friday I was to tired to write a post (had such lovely photos!).
Was at two docs on friday, I don't like this
and I'm not very good and successful in these deals...

II

I've lost my facebook account and all my contacts.
Had joined in a group for celiac patients in hope to get some tips for a glutenfree life.
I have kindly introduced myself there and described my problems.
Ten minutes later I was reported as a fake and facebook has deleted my whole account.
Seems, that celiac patients aren't very lucky, otherwise they would not do such things...

III

Gluten free is truly fucking!
I'm permanently hungry, but the most things are forbidden.
I will not make a selfie, sitting in front of my plate.
Three times a day having carrots with potatoes or potatoes with carrots...
I will never understand how some people voluntarily choose
such a nutrition without an urgent medical reason.
Please don't send me recipes, I cannot buy the needed things.

IV

On tuesday I made a trip to Braunschweig, a bigger city in "Western" Germany
(I'm living at the territory of former GDR or "Eastern Germany").
Had searched in the web for a better doc and found one.
Will make the needed surgery as outpatient laser treatment in november.
In our little town I cannot get this and I'm glad, that I found this ambulance.

V

Had some nice free hours in Braunschweig and made a lot of photos.
I had never known before the charm of this city, It's castle and park.
It was not sunny, but a good day and I'm already looking forward to be there again.