Heute ist wieder der Tagebuchblog-Tag.
Nun denn: ich bin früh erwacht und aufgestanden.
und hatte - seltener Glücksfall - sogar gut geschlafen.
Nach Morgenritual und Raubtierfütterung gehe ich an den PC.
Eine seltsame Alltagspoesie springt mich an,
als ich die Betreffzeilen meiner e-mails lese.
Nonsens-Lyrik könnte man es auch nennen:
*
Dieser unsterbliche Hass auf uns Juden
Deine Chance auf 84 Mio. €!
Mascha, stylisch in den Sommer!
Frau K., stylisch in den Sommer!
Ich drehe diese Reihenfolge oft um
+ Labour gewinnt UK + Union im Umfrage-Hoch
20 % Rabatt zum Viertelfinale
Zur Mette
Verzaubere deine Kussmomente!
Kostenlos zur EM: Die Politik-Bilanz
Nichts für schwache Nerven!
Sommerliche Genuss-Erlebnisse von süß bis herzhaft!
Perfekt gepflegt mit dem Figurpflege Set
Dein Gutschein läuft heute ab Mascha, vergiss ihn nicht!
Die Helden deiner Kindheit sind zurück!
*
Zeile 1: Lyrikzeitung, Zeile 5: Judith Peters, Zeile 6: Tagesspiegel, Zeile 8: mein Schatz
Der Rest ist kommerziell und bleibt deshalb unbenannt.
Ich maile Schatz einen Morgengrusz - er ist grad in der groszen Stadt,
da, wo auch der Naunyn-Blog zuhause ist,
fülle den freitäglichen Lückentext aus (eine Aktion von Barbara)
und radele gegen 7 Uhr unter der morgendlichen Wolkenschafherde zum Supermarkt.
Geht fix, war nicht viel.
Danach gibts Frühstück: Porridge mit Mandeln und Pilzen - hm lecker!
Nun ist Gartenschicht an der Reihe:
die ellenlangen Schöszlinge der Brombeere schneiden,
denn so komme ich nicht mehr an die Himbeeren heran
und kann auch den Rasen nicht mähen.
Nachdem die wilden Alpenveilchen ihre Blätter eingezogen haben,
Margariten, Glockenblumen und Wildkräuter verblüht sind
(die wollte ich den Bienen lassen)... ist heute erstmals die ganze Wiese dran.
Die zwei male, die ich diesjahr schon gemäht habe, tat ich das nur sehr partiell,
liesz Schneeglöckchenblätter, Primel-Inseln, Alpenveilchenlaub und Wildkräuter stehn.
Nachdem ich den gordischen Knoten entwirrt habe, kann es losgehn.
Teilweise musz ich mit einer Handschere vorarbeiten, weil die langen Stängel nicht
mehr durchgehn und so stark ist er auch nicht mehr: der alte Mäher.
Ein ausgesondertes Schrott-Teil, welches bei mir nun seit über 20 Jahren
in Benutzung ist...
Heut ist wirklich mal alles dran und ohne Rücksicht.
Naja, das Johanniskraut darf stehen bleiben, denn es beginnt erst zu blühen
und der Frauenmantelbusch macht mir viel Freude, so üppig, wie er jetzt
gewachsen ist. Darf also bleiben.
Der Rest kommt wieder und blüht dann noch einmal.
Neues Insektenfutter.
Einmal Ende August wird noch gemäht und dann bis nächstes Jahr nicht wieder.
Damit fertig, gehe ich schwimmen, wie jeden Tag.
Durch die kalten Nächte und den Regen ist das Wasser jetzt wieder saukalt geworden
und ich belasse es bei 20 Bahnen (500m).
Normalerweise schwimme ich vierzig...aber es bringt auch nix, zum Eisklotz zu werden.
Dann werd ich den ganzen Tag nicht mehr warm - im Haus ist es ja auch gerade sehr kühl.
Aber immerhin: ich hab ein seltenes Sonnenstündchen abgepaszt
und da macht es doch gleich noch mehr Freude.
Danach bezieht es sich schon wieder.
Mit einem Heiszgetränk setze ich mich nach dem Bad an den PC
und versuche noch einmal, meine neue Krankenkasse zu erreichen.
Per Post ist es offenbar nicht gelungen. Jede e-mail generiert zwar sofort eine
Empfangsbestätigung und 30 sek später kommt die Meldung, meine mail wäre
ungelesen gelöscht worden - das verstehe, wer will!
Nun versuch ich es auf der Website. Um an ein Kontaktformular heranzukommen
musz ich erstmal mit KI chatten, die meine Frage nicht beantworten kann.
Dann soll ich einen Rückruf vereinbaren - nein danke, ich kann nicht telefonieren! -
und dann endlich kommt das Kontaktformular.
Ich hoffe sehr, mein Anliegen kann bald geklärt werden: es geht um 180 Euro
und das ist mehr als mein monatliches(!) Haushaltsgeld.
Danach bereite ich Mittagessen zu aus dem, was da ist
und weil ich gerade 3 Eier und 2 Pck. Quark gleichzeitig im Kühlschrank habe,
beschliesze ich Quarkbrot zu backen.
Ich suche länger nach dem Rezept und finde es schlieszlich sogar.
Als ich aus der Küche rauskomme... ist es 15:30.
Jetzt setz ich mich an meinen Arbeitstisch und tue das, was ich immer tun will
aber meist nicht dazu komme: an meinem Bilderbuch weiterarbeiten.
Da stört mich jetzt nichts und niemand mehr (nicht mal die Katze!)
und so mache ich bis Abend weiter.
Zwischendurch das Brot aus dem Ofen und aus der Form geholt -
das gibt eine feine Vespermahlzeit.
Und es wird einige Tage reichen, denn es macht sehr satt.
Nun schreib ich Schatz einen Abendgrusz, veröffentliche den Post
und schicke ihn wieder zu Frau Brüllen, wo sich die Blogger:innen heute treffen.
Dann setz ich mich noch einmal an die Arbeit. Wenn katz mich läszt...
Ich bin mit dem Tag zufrieden.
Und: wie schön, dasz nun alle Welt von meinem Tag erfährt!
Das hätte ich mir vor 25 Jahren noch nicht träumen lassen...
*
Habt einen schönen Abend und einen wundervollen Juli :)
...I wish you a Jolly July.
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